Artenschwund in Nord- und Ostsee
Konferenz zum Verlust der biologischen Vielfalt der Meere verhandelt in Berlin

Miesmuscheln - langfristig bedroht?
© US Fisheries
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass durch wärmere Winter die Ansiedlung der Jungmuscheln dramatisch sinkt und die Konkurrenz durch eingewanderte Arten wie die pazifische Auster und Pantoffelschnecke steigt. Und nicht nur das: Jungmuscheln werden massiv befischt. Miesmuschelbänke aber sind Oasen der Artenvielfalt - 150 unterschiedliche Organismen wurden auf ihnen gefunden.
"Deutschland spielt durch seine EU- und G8-Präsidentschaft im Augenblick eine wichtige Rolle und muss den Schutz der Meere voranbringen", erklärt Menn. Greenpeace fordert von der EU, eine starke Meeresstrategie-Richtlinie zu verabschieden und nutzungsfreie Meeresschutzgebiete auszuweisen. Vom G8-Gipfel unter deutschem Vorsitz im Juni in Heiligendamm fordert Greenpeace ein überzeugendes Bekenntnis zum Kampf gegen den Klimawandel, um auch den Artenschwund aufzuhalten.
Vor allem als Gastgeber der UN-Vertragsstaatenkonferenz zur biologischen Vielfalt (CBD), die 2008 in Bonn stattfindet, steht Deutschland in der Pflicht, wirksame Massnahmen gegen den Verlust der Artenvielfalt auf den Weg zu bringen. Der UN-Gipfel soll sicherstellen, dass Schutzgebiete auf den Meeren und in den letzten Urwäldern finanziert sowie der Handel von Fisch, Holz oder Biomasse aus Raubbau verboten werden. "Deutschland kann sich dieser Aufgabe nicht entziehen", so Menn, "es hat sich bereits international verpflichtet, für den Schutz der Meere zu sorgen - das muss nun umgesetzt werden."
(Greenpeace, 17.04.2007 - NPO)