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Energie

Strom nach Stirling-Prinzip

Feldversuch mit innovativen Mikrokraftwerken in Berlin gestartet

Mikrokraftwerk: Nur so groß wie ein Kühlschrank © GASAG

Es ist nur so groß wie ein Geschirrspüler, doch statt Strom zu fressen erzeugt es ihn: In Berlin ist gestern ein erstes Mikrokraftwerk nach dem Stirling-Prinzip in Betrieb genommen worden. Es produziert auf Erdgasbasis gleichzeitig Wärme und Strom.

Die Inbetriebnahme setzt den Startpunkt für einen zweijährigen Feldtest des Berliner Gaserzeugers GASAG. Ziel der Initiative „Wärme und Strom selbst erzeugen: Zukunft gestalten – Klima schützen!“ ist es, ab 2008 die Geräte in großer Stückzahl in Berlin zu installieren.

Das eingesetzte Mikrokraftwerk wurde von der neuseeländischen Firma WhisperGen entwickelt. Es arbeitet nach dem so genannten Stirling-Prinzip. Dieses basiert auf einem geschlossenen Wärme-Kraft-Prozess, bei dem ein gasförmiges Arbeitsmedium durch Wärmezufuhr ausgedehnt wird und dadurch einen Kolben antreibt. In diese Technik werden weltweit hohe Erwartungen gesetzt, da hiermit Strom und Wärme unmittelbar beim Verbraucher erzeugt und so unnötige Leitungsverluste weitgehend vermieden werden. Die Technik arbeitet besonders umweltschonend und Kosten sparend, da sie die eingesetzte Energie überaus effizient in Wärme und Strom umwandelt.

Klimaschutzbeitrag dank CO2-Einsparungen

„Mit dieser neuseeländische Innovation, wollen wir einen Beitrag leisten, die Erderwärmung aufzuhalten – viele kleine Schritte – so wie unser WhisperGen können dazu beitragen, diese gewaltige Herausforderung anzunehmen. Ich freue mich, dass unsere Anlagen hier in Berlin dazu beitragen können, die Luft zu verbessern“ sagte der Botschafter von Neuseeland Alan Cook.

Vom breiten Einsatz dieser Anlagen ist eine deutliche Senkung des CO2-Ausstosses zu erwarten. Denn: Selbst im Vergleich zur getrennten Wärme- und Stromversorgung kann mit den neuen Anlagen pro Haushalt rund eine Tonne CO2 pro Jahr vermieden werden. Die in Neuseeland entwickelten und künftig in Deutschland produzierten Mikrokraftwerke eröffnen somit Perspektiven einer dezentralen und umweltfreundlichen Strom- und Wärmeproduktion in Berlin. Dies entspräche den energiepolitischen Zielen des Berliner Senats, betonte die Schirmherrin der Kampagne, die Berliner Umweltsenatorin Katrin Lompscher.

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„Mit der Inbetriebnahme der ersten Anlage wollen wir ein Zeichen für die Markteinführung dieser modernen Technologie zur sparsamen Energienutzung in Berlin setzen“ sagte GASAG-Vorstand Andreas Prohl bei der Einweihung der Anlage. In dem nun angelaufenen Feldtest der GASAG kommen zunächst zehn Berliner Haushalte, Gewerbebetriebe und öffentliche Einrichtungen in den Genuss einer kostenlosen Installation der Mikrokraftwerke.

(GASAG, 27.03.2007 – NPO)

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