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Granit als Dauerbrenner

Beliebter Werkstoff zum „Gestein des Jahres 2007“ gekürt

Granit © Harald Frater

Feldspat, Quarz und Glimmer – dies sind die mineralischen Zutaten des Granits, dem „Gestein des Jahres 2007“. Egal ob als Pflasterstein, polierte Bodenfliese oder als Verblendstein an Fassaden, so ist der strapazierfähige Granit aus vielen Innenstädten nicht mehr wegzudenken. Dabei stammt der Granit längst nicht mehr nur aus deutschen Steinbrüchen, sondern kommt auch aus Italien, Südostasien oder anderen Gebieten der Erde.

Der Granit ist in seiner Verbreitung ein wahrer Globetrotter und gehört wohl zu den bekanntesten Gesteinen Deutschlands. Denn in fast allen Mittelgebirgen wie etwa dem Schwarzwald, Odenwald, Thüringer Wald, Fichtelgebirge, Erzgebirge oder dem Harz lässt sich der Granit finden. Aber auch in den Geschieben der eiszeitlichen Moränenablagerungen im norddeutschen Flachland treten Granite aus Skandinavien auf, die häufig eine interessante geologische Vergangenheit aufweisen. Besonders bekannt sind die imposanten „Alten Schweden“ in Hamburg oder die Markgrafensteine östlich von Berlin.

Beliebter Werkstoff in Städten

Aber nicht nur der Wanderer sondern auch der Städter begegnet dem Granit in der Regel auf Schritt und Tritt. Als Werkstoff findet das Gestein zahlreiche Verwendungen, sei es als Pflasterstein, als Bordstein, als Sockel von Gebäuden, als Verblendung von Fassaden oder als polierte Bodenfliese. Dementsprechend häufig gibt es in Deutschland noch heute Steinbrüche, in denen Granit in unterschiedlichen Farben gewonnen wurde oder noch wird. Doch wie entsteht eigentlich das Gestein, das seinen Namen durch seine sichtbare Körnigkeit erhielt?

Jede magmatische Schmelze, die in ihrer Zusammensetzung etwa derjenigen der Erdkruste entspricht, strebt bei ihrer Abkühlung zu einem Restprodukt von granitischer Zusammensetzung. Wenn Gesteine wie Grauwacken oder Tonschiefer oder ein anderes Gestein, das ein gewisses Quantum an Kieselsäure, Tonerde und Kalium und Natrium enthält, unter höhere Temperaturen und Drücke gerät, dann entsteht zuerst eine Schmelze von granitischer Zusammensetzung, die in Spalten und Klüfte des Nebengesteins eindringen kann.

Mithin ist der Granit so etwas wie Anfang und Ende des Magmatismus und der Metamorphose. Das ist auch der Grund, warum Gesteine der Granitfamilie weltweit so häufig vorkommen. Dabei stehen diese zugleich in Wechselwirkung zu anderen Naturerscheinungen wie Böden, Vegetation oder dem Relief. Entsprechend seiner hohen Bedeutung als Werkstein und Wirtschaftsgut hat daher der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften (DGG) den Granit zum „Gestein des Jahres 2007“ auserkoren.

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(Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG), 21.03.2007 – AHE)

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