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Medizin

DNA-Impfstoff gegen SARS erfolgreich getestet

Virusmenge in der Lunge eine Million Mal geringer

Wissenschaftler des amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) haben einen Impfstoff gegen SARS entwickelt und an Mäusen getestet. Der Impfstoff konnte erfolgreich die Virusmenge in den Lungen der Versuchstiere verringern.

Ein kleines Stück der DNA des Virus wurde dabei eingesetzt, um eine Immunreaktion des Körpers auszulösen. Die Wissenschaftler hoffen in einem Artikel in Nature, dass Versuche mit menschlichen Testpersonen bald beginnen können. Laut WHO wurden zwischen November 2002 und Juli 2003 8.098 Menschen mit SARS infiziert. Weltweit starben in diesem Zeitraum 774 Personen.

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Das Team entwickelte den DNA-Impfstoff auf der Basis eines kleinen DNA-Stückes, das ein Hüllprotein kodiert. Dieses Protein sitzt normalerweise auf der äußeren Oberfläche des Virus und unterstützt es dabei, in lebende Zellen einzudringen. Weil die DNA des Impfstoff nur das Hüllprotein kodiert, besteht kein Risiko einer Infektion mit SARS. Zudem veränderten die Wissenschaftler das DNA-Bruchstück leicht, um das Risko einer Rekombination mit dem Erbmaterial des Sars- oder eines anderen Coronanavirus zu minimieren.

Die meisten existieren Impfstoffe nutzen abgetötete oder abgeschwächte Formen eines Virus oder Bakteriums, um das Immunsystem für den Erreger zu sensibilisieren. Der neue DNA-Impfstoff jedoch regt den Körper dazu an, Proteine zu produzieren, die denen auf der Oberfläche der SARS-Viren sehr ähnlich sind. Diese Proteine wiederum erzeugen eine Immunreaktion, die stark genug sein könnte, um die SARS-Erreger zu erkennen und zu neutralsieren.

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Die Wissenschaftler verabreichten Mäusen innerhalb von sechs Wochen drei Dosen des Impfstoffes. Eine Kontrollgruppe erhielt einen inaktiven Impfstoff. Einen Monat später wurden alle Tiere mit dem SARS-Virus infiziert und nach zwei Tagen die Virusmenge in den Lungen der Mäuse ermittelt. Jene Tiere, die den aktiven Impfstoff erhalten hatten, wiesen eine Million Mal weniger Viruspartikel auf. Der Impfstoff führte, som das Ergebnis, tatsächlich zur Produktion von Antikörpern, die das Virus unschädlich machten.

(NIAID/PTE, 02.04.2004 – NPO)

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