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Energie

Solarwärme statt Ölimporte?

Studie sieht Solarkraft als deutschen Exportschlager der Zukunft

Europa könnte 30 Prozent seiner Ölimporte aus dem mittleren Osten einsparen, wenn es gezielt auf die Förderung von Solarwärme setzt. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Studie des Schweizer Bankhauses Sarasin. Eine sinnvolle Förderung und die erwartungsgemäß steigende Energiekosten für fossile Brennstoffe könne hier ein riesiges Potenzial eröffnen.

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Mittlerweile werden durch solare Dachanlagen weltweit bereits 45 Millionen Haushalte mit Warmwasser versorgt. Der internationale Solarthermie-Markt hatte 2005 ein Volumen von zwei Milliarden Euro. Die Studie bescheingt Solarwärmeanlagen die Konkurrenzfähigkeit bei den Wärmegestehungskosten gegenüber Öl- und Gasheizungen. Allerdings seien Sonnenkollektoren bei der Anschaffung in der Regel noch teurer als konventionelle Heizsysteme. Direkte finanzielle Anreize, neue Bauvorschriften oder die Unterstützung von Informations- und Marketingkampagnen könnten hier jedoch neue Anreize schaffen.

Solarenergie boomt nach wie vor

Nach Einschätzungen der Schweizer Banker sei bis 2010 mit einer globalen Wachstumsrate bei der neu installierten Leistung von 25 und 30 Prozent pro Jahr zu rechnen. 2010 werde ein Marktvolumen von 45 Gigawatt Wärmeleistung und ein monetäres Volumen von rund 13 Milliarden Euro erwartet. Damit wären bis Ende dieses Jahrzehnts weltweit rund 220 Gigawatt Kollektorkapazität in Betrieb. Die Studie geht davon aus, dass der Trend zur Solarthermie weltweit auch in den nächsten Jahrzehnten ungebrochen anhalten wird. Solarthermische Anlagen könnten je nach Ausrichtung und Region gut 60 Prozent des Energiebedarfs in Haushalten für die Warmwasseraufbereitung und Heizung ersetzen.

Solarkraft als Exportschlager?

Laut Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft e. V., zeigt die Studie die Notwendigkeit einer gesetzlichen Regelung für den heimischen Solarwärmemarkt: „Das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz für Solarstrom wird weltweit als Erfolgsmodell kopiert. Auf ein entsprechendes Signal vom Wärmemarkt wartet das Ausland hingegen bislang vergeblich.“

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Das Wärmegesetz könne zu einem zweiten Exportschlager werden, die internationale Vorreiterrolle Deutschlands bei den Erneuerbaren Energien stärken und den Geschäftsbetrieb der über 4.000 zumeist mittelständischen deutschen Unternehmen unterstützen, so der BSW-Geschäftsführer weiter.

In Deutschland wurden in diesem Jahr über 1.300.000 qm Kollektorfläche mit einer Wärmeleistung von mehr als 910 MW neu installiert. Insgesamt liegt der Bestand von Solarwärmeanlagen in Deutschland jetzt bei fast einer Million, die gesamt installierte Wärmeleistung beträgt zum Jahresende 2006 mehr als 5,6 GW.

(Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), 20.12.2006 – NPO)

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