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Umwelt

Rapsöl noch krebserregender als normaler Diesel

Extrem erhöhtes Krebspotenzial von Rapsöl als Kraftstoff

Statt teureren Biodiesel aus Raps in den Tank zu füllen, verwenden immer mehr Großabnehmer das günstigere Ausgangsprodukt Rapsöl. Aber die Verbrennung dieses Naturproduktes schadet langfristig nicht nur dem Fahrzeug, sondern vor allem der Gesundheit. Denn Abgase aus der Rapsölverbrennung haben ein zehnfach höheres Potenzial, Krebs auszulösen als normale Dieselabgase.

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Untersuchungen von Dr. Jürgen Bünger, Arbeitsmediziner am Berufsgenossenschaftlichen Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin in Bochum und seinen Kollegen der Universität Göttingen, der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft und der Hochschule Coburg haben jetzt gezeigt, dass ein "weiterentwickeltes", in der Stoffbeschaffenheit geändertes Rapsöl ein noch schlechteres Ergebnis erzielt.

Im ersten Teil der Untersuchungen verglichen die Wissenschaftler die Emissionen eines LkW-Dieselmotors beim Betrieb von Mineralöldiesel, Biodiesel und Rapsöl auf ihre erbsubstanzschädigende Wirkung hin. Diese ist indirekt auch ein Maß für das Krebspotenzial der Abgase. Während das Krebspotenzial bei der Verbrennung von Diesel und Biodiesel auf einem gleich niedrigen Niveau lag, war das von Rapsöl um das Zehnfache erhöht. Die Wissenschaftler vermuteten den Grund in der hohen Viskosität von Rapsöl.

In einem weiteren Versuch testeten sie ein weiterentwickeltes Rapsöl, das weniger zähflüssig ist. Das Ergebnis war überraschend: Das Krebspotenzial dieser Sorte lag sogar um das 30-fache über dem Niveau von Diesel und Biodiesel. "Ein völlig unerwarteter Effekt", erklärt Bünger, "ausschlaggebend scheint also nicht die Viskosität von Rapsöl zu sein". Was nun für das erhöhte Krebspotenzial verantwortlich ist, erarbeiten die Wissenschaftler in einem weiteren Projekt. In diese Arbeit werden Ingenieure, Ärzte und Chemiker eingebunden, um die vermutlich sehr komplexen Zusammenhänge zu klären.

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Fest steht: Durch die Verwendung von Rapsöl als Kraftstoff sind vor allem Arbeitnehmer wie Berufskraftfahrer gesundheitlich gefährdet, die täglich den Emissionen ausgesetzt sind. Generell sind aber auch Arbeitsplätze betroffen, an denen Dieselmotoren unter einer Überdachung, in Hallen oder unter Tage genutzt werden. Dort atmen die Beschäftigten die Abgase direkt ein. Die Untersuchungen zeigen: Auch Bioprodukte müssen auf ihre Gesundheitsrisiken untersucht werden.

(Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften, 18.12.2006 – NPO)

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