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Umwelt

Ökostrom immer beliebter

Studie: Strom aus Erneuerbaren Energien findet immer mehr Abnehmer

Grünstrom-Anbieter werden in Deutschland immer beliebter. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Fachzeitung Energie & Management (E&M). Gründe hierfür seien einerseits Imageprobleme der klassischen Stromkonzerne und andererseits die Initiative der Umweltverbände "Atomausstieg selber machen!".

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Immer mehr Bundesbürger und Gewerbebetriebe beziehen ihren Strom von Anbietern, die auf die erneuerbaren Energien Sonne, Wind, Wasser und Biomasse setzen. Nach der bisher umfassendsten Erhebung im Bereich Ökostrom in Deutschland haben im Jahr 2005 mehr als 625.000 Privathaushalte und fast 42.500 Gewerbebetriebe Ökostrom geordert. Insgesamt betrug der Absatz mindestens 3,57 Milliarden Kilowattstunden an sauberem Strom.

Solides Wachstum

"Das Ökostromgeschäft ist auf dem Vormarsch, zwar noch unspektakulär aber sehr kontinuierlich. Dieses Wachstum ist robust", resümiert der für die Umfrage verantwortliche E&M-Redakteur Ralf Köpke die Ergebnisse der nach 2004 zweiten Erhebung dieser Art. Gut 170 Energieversorger und Ökostrom-Anbieter hatten sich an der E&M-Umfrage beteiligt. Das entspricht rund 35 Prozent aller bekannten Anbieter in diesem Segment. Sie repräsentieren jedoch nach Einschätzung von E&M den überwiegenden Teil des in Deutschland im vergangenen Jahr gehandelten Grünstroms.

Derzeit stehen die dominierenden Energiekonzerne E.ON, RWE, Vattenfall Europe und Energie Baden-Württemberg (EnBW) wegen ihrer enormen Gewinne bei gleichzeitig steigenden Strompreisen in der Kritik. Nach dem RWE-Antrag zur Laufzeitverlängerung für das Atomkraftwerk Biblis A beschleunigt die faktische Aufkündigung des Atomkonsenses die Bewegung hin zu den Grünstromanbietern. "Das Ansehen von RWE und Co. befindet sich im Allzeittief“, so Gerd Rosenkranz, der Leiter Politik und Öffentlichkeitsarbeit bei der Deutschen Umwelthilfe (DUH). „Gleichzeitig verstehen immer mehr Menschen und Unternehmer, dass hierzulande niemand gezwungen ist, gefährlichen Atom- oder klimaschädlichen Kohlestrom bei den Marktführern zu beziehen", sagt Rosenkranz.

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Atomausstieg zum selber machen

"Mit ihrer demonstrativen Abkehr von dem von ihnen selbst ausgehandelten Atomkonsens verspielen die Konzerne weiteren Kredit bei vielen Stromkunden. Atomstrom wird zu einer immer schwerer absetzbaren Ware, die Ökostromer hatten nie eine größere Chance, ihre Kunden- und Absatzzahlen deutlich auszubauen", so Rosenkranz. Die unmittelbar nach dem Antrag des Essener RWE-Konzerns zur Laufzeitverlängerung für das Atomkraftwerk Biblis A von 14 Umweltorganisationen, Verbraucherschutzverbänden und Anti-Atomkraft-Gruppen gestartete Stromwechsel-Initiative „Atomausstieg-selber-machen“ sickere langsam in die Gesellschaft ein und werde die Wechselbereitschaft weiter erhöhen, so die Studie.

Die Mehrzahl der im Rahmen der E&M-Erhebung befragten Ökostrom-Lieferanten geht von wachsenden Kunden- und Absatzzahlen, teilweise in zweistelliger Höhe aus. "Ökostrom überzeugt immer mehr Bundesbürger nicht zuletzt, weil das Gerücht ´Öko´ sei unbezahlbar inzwischen durch die Realität widerlegt ist", erklärt Köpke. Unter den 40 preiswertesten Stromangeboten für einen durchschnittlichen bundesdeutschen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden befänden sich bereits 18 Offerten von Ökostromern.

(Deutsche Umwelthilfe, 16.11.2006 – AHE)

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