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Medizin

Wachstumshormon päppelt Stammzellen auf

Neue Methode normalisiert Zahl und Funktion von „Alleskönnern“

Im Knochenmark entstehen Gefäßstammzellen, die nach ihrer Heranreifung Schäden reparieren. © Thomas Thum

Bei älteren Menschen schwächeln bestimmte Stammzellen, die für Reparaturen im Herz-Kreislaufsystem wichtig sind. Mediziner der Universität Würzburg haben nun zusammen mit Kollegen aus Hannover und London herausgefunden, wie sich die Funktion dieser Zellen wieder normalisieren lässt.

Im Alter vermindert sich nicht nur die Zahl der so genannten kardiovaskulären Stammzellen, sondern auch deren Funktionstüchtigkeit. Genau diese Zellen aber sind von großer Bedeutung: Sie helfen bei der Regeneration von Schäden an den Blutgefäßen und bremsen die Verkalkung der Gefäße, die Arteriosklerose.

Die Wissenschaftler haben nun 16 ältere Versuchspersonen mit Wachstumshormon behandelt. Ergebnis: Funktion und Zahl der Stammzellen normalisierten sich. "Wachstumshormon wird in jedem Menschen gebildet, bei älteren Menschen aber nicht mehr so stark", erklärt Thomas Thum von der Uni Würzburg. "Wir haben bei unseren Probanden den Blutspiegel des Hormons sozusagen wieder auf das 'junge' Niveau gehoben." Das wirkte sich letzten Endes positiv auf die Stammzellen aus.

Reparaturprozesse in Blutgefäßen verbessern

In einem nächsten Schritt wollen die Forscher in Würzburg ein neues Verfahren entwickeln, um auf gleiche Weise die geschädigten Stammzellen von Menschen mit koronarer Herzerkrankung aufzupäppeln. Denn auch diese Patienten haben zu wenige Stammzellen mit zu geringer Fitness.

Thum: "Wir wollen die Patienten ebenfalls mit Wachstumshormon behandeln." Die Mediziner hoffen, dass dadurch Reparaturprozesse in den Blutgefäßen verbessert ablaufen und die Gefäßverkalkung weniger stark voranschreitet oder sogar zurückgeht. Hierzu ist eine klinische Studie geplant.

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Für seine Arbeiten, die er zusammen mit Johann Bauersachs in Würzburg sowie mit Kollegen von der Medizinischen Hochschule Hannover und dem "National Heart and Lung Institute (Imperial College of Medicine)" in London durchgeführt hat, wurde er vor kurzem auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Nürnberg ausgezeichnet.

(idw – Universität Würzburg, 18.10.2006 – DLO)

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