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Medizin

Krebsdiagnostik verbessert

Fehlerhafte Signalübertragungen in der Zelle dient als Indikator

Ein neuartiges Analyseverfahren könnte zukünftig die Diagnostik von Krebserkrankungen verbessern. Die Forscher machen sich hierbei die häufig fehlerhaften Signalübertragungen innerhalb der erkrankten Zellen zunutze, wie sie in der Fachzeitschrift "Nature Methods" beschreiben. Durch den Einsatz von DNA-Molekülen lassen sich die verräterischen Signalproteine und somit auch der Krebs eindeutig identifizieren. Ein weiterer Vorteil: es werden nur sehr kleine Gewebe- oder Blutproben benötigt.

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An der Entstehung und Manifestierung von Krebserkrankungen sind häufig fehlerhafte Signalübertragungen innerhalb der Zelle beteiligt. Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben die Grundlage für ein neuartiges Analyseverfahren entwickelt, mit dem zukünftig eine verbesserte Diagnostik von Krebserkrankungen ermöglicht werden soll. Ihr Ergebnis: Aktivierungsprofile zellulärer Signalproteine können als Grundlage für die Klassifizierung von Tumoren dienen. Die UKE- Wissenschaftler nutzen hierfür bestimmte in den Zellen vorhandene Eiweißmoleküle, so genannte SH2-Domänen, als Sensoren für den Nachweis der aktivierten Signalproteine.

Markierte Eiweißmoleküle

Dr. Peter Nollau und seinen Kollegen vom Institut für Klinische Chemie ist es in Zusammenarbeit der University of Connecticut Health Center, USA gelungen, im Labor hergestellte SH2-Domänen mit DNA-Molekülen so zu markieren, dass sie bei der Analyse eindeutig identifiziert werden können. Damit ist es möglich, besonders viele der insgesamt 120 unterschiedlichen SH2-Domänen gleichzeitig einzusetzen, so dass nur eine sehr kleine Gewebe- oder Blutprobe benötigt wird, um aussagekräftige Untersuchungsergebnisse zu erhalten.

Erste Untersuchungen haben die Anwendbarkeit der Methode auf klinische Proben bestätigt. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie soll nun demnächst eine größere Zahl von Kinderleukämien untersucht werden. Ziel ist es, zu klären, ob und wie die neue Methode zuverlässig in die Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen im Klinikalltag eingeführt werden kann. Das seit dem Jahr 2001 durchgeführte Projekt wird von den National Institutes of Health (NIH) gefördert.

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(idw – Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, 11.10.2006 – AHE)

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