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Raumfahrt

Galileo auf der Überholspur

Navigations-Studie bescheinigt dem Europäischen System eine gute Zukunft

Galileo © ESA

Das geplante europäische Satellitensystem Galileo wird dem heutigen US amerikanischen Global Positioning System (GPS) als Navigationshilfe in Autos, Taschencomputern und Handys in den nächsten zehn Jahren den Rang ablaufen. Zu dieser Einschätzung gelangt der aktuelle Eurospace-Report 2006 der Beratungsgesellschaft Eurospace, in dem die Zukunft der europäischen Luft- und Raumfahrt beleuchtet wird.

Die Hersteller von Navigationssystemen sind nach Erkenntnissen von Eurospace bereits intensiv mit der Entwicklung von Galileo-Geräten befasst. Zunächst sind zwar für eine Übergangszeit Systeme geplant, die sowohl GPS als auch Galileo unterstützen sollen. Allerdings werden sich nach Überzeugung von Eurospace binnen kurzer Zeit reine Galileo-Geräte zügig am Markt durchsetzen, weil diese präziser navigieren, kleiner sind, weniger Strom verbrauchen und mit einer Reihe von Zusatzdiensten aufwarten können.

Galileo im Zeitplan

Laut Experten-Umfrage zum Eurospace-Report 2006 sind beinahe zwei Drittel (64 Prozent) der Fach- und Führungskräfte aus der Luft- und Raumfahrtbranche fest davon überzeugt, dass das Galileo-Satellitennetz Ende 2010 planmäßig betriebsbereit sein wird. Über die Hälfte (56 Prozent) der Fachleute gehen dementsprechend davon aus, dass sich Galileo schon in weniger als fünf Jahren auf die Überholspur begeben wird, um GPS als führende Navigationsbasis abzulösen. Beinahe drei Viertel (73 Prozent) der Experten erwarten die Ablösung von GPS durch Galileo bei der zivilen Nutzung binnen zehn Jahren nach dem Galileo-Start.

Wichtig für Verbraucher, die sich heute oder in den nächsten Jahren ein Navigationssystem zulegen wollen: Die heutigen GPS-Geräte sollen unabhängig vom Galileo-Siegeszug auch in ferner Zukunft noch einwandfrei funktionieren. Allerdings werden künftige Handys und Taschencomputer mit Navigationsfunktion neben der Satellitentechnik vor allem die Funksignale der Mobilfunknetze zur eigenen Positionsbestimmung auswerten, prognostizieren 57 Prozent der von Eurospace befragten Branchenkenner. Hierfür sind dann doch neue Geräte erforderlich.

Für den Eurospace-Report 2006 wurden 150 ausgewählte Fach- und Führungskräfte aus der Luft- und Raumfahrtbranche nach ihrer Einschätzung zum Status quo und zur Zukunft der Branche befragt.

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(Eurospace – ots, 05.10.2006 – AHE)

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