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Klima

Frühjahr kommt immer früher

Folgen der Klimaerwärmung in Europa genauer bestimmt

Blühendes Feld © IMSI MasterClips

Das Frühjahr kommt heute sechs bis acht Tage früher nach Europa als noch vor 30 Jahren. Dies haben Wissenschaftler im Rahmen der größten Phänologie-Studie der Welt jetzt festgestellt. Dieses als sehr genau geltende Signal der Klimaerwärmung zeigt, dass in Ländern, in denen schnelle Temperaturanstiege zu verzeichnen sind, die Verfrühung fast doppelt so groß ist.

Die Phänologie befasst sich mit periodisch wiederkehrenden Wachstums- und Entwicklungserscheinungen von Pflanzen und Tieren. Ziel der Studie, an der unter Leitung von von Dr. Annette Menzel von der TU München, und Dr. Tim Sparks vom CEH Großbritannien Forscher aus 17 Ländern teilnahmen, war es, für einen ganzen Kontinent systematisch zu untersuchen, wie sich phänologische Eintrittstermine verändert haben. Bisherige Veröffentlichungen von wenigen Zeitreihen an einzelnen Orten standen immer im Verdacht, selektiv zu sein und vorwiegend von starken Veränderungen zu berichteten.

Die 31 Wissenschaftler aus Europa analysierten mehr als 125.000 Datenreihen mit Terminen der Blattentfaltung, Blüte, Fruchtreife und Blattverfärbung von ca. 550 wildwachsenden und kultivierten Pflanzen. Sie fanden dabei deutliche Beweise, dass die Klimaänderung die Jahreszeiten bereits verschoben hat. Innerhalb von Europa gibt es jedoch Unterschiede: In Ländern, wie der Slovakei, die in den letzten Jahrzehnten Abkühlungen zu verzeichnen hatten, zeigte sich auch der Einzug des Frühjahrs später. Der Herbst hat sich dagegen nur um etwa drei Tage in den letzten 30 Jahren verspätet.

Anhand von 254 nationalen Zeitreihen aus neun Ländern konnten die Wissenschaftler zeigen, dass das Eintreffen von Frühjahrs- und Sommerphasen sehr stark von der Temperatur vorangehender Monate bestimmt wird. Diese Phasen verfrühen sich um ein bis fünf Tage pro Grad Celsius Temperaturerhöhung. Die herbstliche Blattverfärbung ist unter anderem von der Sommertemperatur abhängig, sie verspätet sich im Durchschnitt um bis zu zwei Tage pro Grad Celsius.

(Technische Universität München, 29.08.2006 – NPO)

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