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Medizin

Hepatitis: Gen stoppt Virenvermehrung

Schon bald bessere Behandlungsmöglichkeiten für Hepatitis-C?

Ein einziges Gen kann die Ausbreitung von gefährlichen Hepatitis-C Viren im Körper stoppen. Dies hat jetzt ein internationales Wissenschaftler-Team im Tierversuch herausgefunden. Die Forschungsergebnisse könnten vielleicht schon bald zu besseren Behandlungsmöglichkeiten der Krankheit, an der Millionen Menschen weltweit leiden, führen.

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Hepatitis-C Viren vermehren sich im menschlichen Körper mit sehr hoher Geschwindigkeit. Die Rate liegt bei einer infizierten Person bei etwa einer Billion Viruspartikel pro Tag. Forscher suchen deshalb seit langem nach Methoden, die Ausbreitung der Erreger zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen.

Für ihre Forschungsarbeit reproduzierten die Wissenschaftler in ihrer Studie das Hepatitis-C Virus in Mauszellen. Unter Anwendung verschiedener Mausmodelle gelang es ihnen zu zeigen, dass ein bestimmtes Gen die Vermehrung des Virus in Mäusen aufhalten kann.

"Wenn ein Mensch sich mit dem Hepatitis-C Virus infiziert, produziert das Immunsystem ein Interferon genanntes Protein, um die Infektion zu bekämpfen", so Professor Bryan Williams, Leiter des Monash Institute of Medical Research. "Wir konnten nun zeigen, dass Interferon ein bestimmtes Gen namens Proteinkinase R anregt, in dem Versuch, die Verbreitung des Virus im Körper zu stoppen."

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Die nun vorliegenden Forschungsergebnisse werden ein besseres Verständnis über die Vermehrung des Virus liefern und darüber, wie und warum die Proteinkinase R die Bildung des Virus blockiert.

Warum wirkt die Interferon-Therapie unterschiedlich gut?

Die Wissenschaftler erhoffen sich auch verbesserte Erkenntnisse darüber, warum einige Hepatitis-C Patienten besser auf ihre Behandlung reagieren als andere. Die einzige momentan verfügbare Behandlungsmethode für Hepatitis-C Patienten ist eine Interferon-Therapie, die darauf abzielt, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Es gibt jedoch sechs verschiedene Genotypen des Virus, die alle unterschiedlich auf eine Behandlung ansprechen.

In einem nächsten Schritt wollen die Forscher nun untersuchen, warum einige Genotypen empfänglicher für eine Interferon-Therapie sind als andere und wie die Therapie auf die unterschiedlichen Genotypen angepasst werden kann.

(idw – Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke- Heinemann, 22.08.2006 – DLO)

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