Die Nordsee ist in den letzen Jahren so warm wie kaum zuvor. Aber welche Folgen hat diese Erwärmung für das Meer und ihre Bewohner? Genau das wollen deutsche Meereswissenschaftler ab heute im Rahmen einer vierwöchigen Forschungsfahrt herausfinden.
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Wirkt sich der prognostizierte Klimawandel bereits in der Nordsee aus? Dieser spannenden Frage gehen ab Mittwoch 14 Meereswissenschaftler des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie sowie der Universitäten Hamburg und Hannover auf den Grund. Dann wird das Forschungsschiff GAUSS unter der wissenschaftlichen Leitung des BSH-Ozeanographen Dr. Gerd Becker von Hamburg aus zu ihrer diesjährigen vierwöchigen Expedition in die Nordsee aufbrechen.
Die Meeresforscher hoffen, durch ihre umfassenden ozeanographischen und chemischen Untersuchungen neue aktuelle Erkenntnisse insbesondere zum kontinuierlichen Temperaturanstieg des Meerwassers zu gewinnen.
Die Nordsee befindet sich gegenwärtig in einer der längsten und intensivsten Warmphasen der letzten 130 Jahre, erläuterte Becker. In den letzten 18 Jahren zeige sich ein deutlich höheres Temperaturniveau in der Deutschen Bucht und der Nordsee. Zwar ließen sich die Folgen dieser Meereserwärmung im einzelnen noch nicht genau abschätzen. Aber für Klimaforscher stehe fest, dass sich die Klimaprobleme mit dem Anstieg der Meerestemperatur auf jeden Fall verschärften.
Auf dem Programm der GAUSS-Fahrt stehen auch umfassende Wasser-, Schwebstoff- und Sedimentproben zur Bestimmung von Schadstoffen, Nährstoffen und Chlorophyllgehalt, um den ökologischen Zustand der Nordsee bestimmen zu können. Bereits an Bord werden erste vorläufige Analysen durchgeführt. Die GAUSS und ihre 19-köpfige Schiffsbesatzung fährt unter dem Kommando von Kapitän Elmar Mühlebach und wird am 30. August 2006 wieder in ihren Heimathafen Hamburg laufen.
(Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, 02.08.2006 – NPO)