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Klima

Rekord-Juli jetzt amtlich

Nie war es heißer und sonniger in Deutschland

„In den Archiven des Deutschen Wetterdienstes finden wir keinen Monat, der heißer und sonniger war als der Juli 2006. Dieser Monat schlägt alle Rekorde.“ Das erklärte Wolfgang Kusch, Präsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), mit Blick auf die bis in Jahr 1901 zurückreichenden deutschlandweiten Wetterbeobachtungen. Nur beim Niederschlag kam der Juli 2006 nicht aufs Treppchen. Trotzdem war es in Deutschland im Mittel deutlich zu trocken. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.600 Messtationen.

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Deutschlandweit lagen die Temperaturen mit 22,1 Grad Celsius (°C) 5,2 Grad über dem vieljährigen Durchschnitt von 16,9°C. An etwa 80 Prozent der bereits ausgewerteten Stationen des nationalen Wetterdienstes wurde der heißeste Monat seit Beginn der lokalen Wetter- aufzeichnung registriert. In einigen Orten wie zum Beispiel Karlsruhe, Trier und Jena ging jeder Juli-Tag als Sommertag mit einer Höchsttemperatur von über 25 °C in die Chronik ein. Im Südwesten und in Brandenburg wurde die 30-Grad-Marke verbreitet an mehr als 20 Tagen übertroffen. An zahlreichen Stationen wurden zudem neue Rekordhöchstwerte gemessen wie zum Beispiel in Kalkar Niederrhein) mit 38,6 °C am 19. oder Wernigerode im Harz mit 36,4°C am 20. Am wärmsten war es am 20. mit 38,9 °C in Bernburg an der Saale.

Sonne satt

Der Juli 2006 war der sonnigste Monat seit Aufzeichnungsbeginn. Überall gab es mehr Sonne als üblich. An den meisten DWD-Stationen mit Sonnenscheinaufzeichnung wurden die Rekordwerte für die Sonnenscheindauer eines Monats übertroffen. Die durchschnittliche Sonnenscheindauer betrug 336 Stunden und lag damit sehr deutlich über dem Normalwert von 209 Stunden. Einige Orte im Nordosten und in den deutschen Mittelgebirgen hatten sogar ein Plus von mehr als 80 Prozent zu verzeichnen. Besonders sonnenscheinreich war laut DWD die Ostseeküste mit nahezu 400 Stunden Sonnenschein.

Hälfte des üblichen Regens

Der Niederschlag fiel fast nur in Verbindung mit Schauern und Gewittern. Die Niederschlagsbilanz war daher höchst unterschiedlich, aber überwiegend negativ. Es wurden bundesweit durchschnittlich etwa 45 Liter pro Quadratmeter Regen gemessen. Das entspricht knapp 60 Prozent des klimatologischen Mittelwertes von 78 Liter pro Quadratmeter. Vor allem der Osten Deutschlands aber auch Gebiete im Norden und ganz im Westen litten unter großer Trockenheit, da dort gebietsweise nicht einmal 20 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge erreicht wurde. Einige, häufig von Gewittern heimgesuchte Orte wie Erfurt, Karlsruhe und Stuttgart lagen dagegen deutlich über dem langjährigen klimatologischen Mittelwert. In Karlsruhe fielen allein am 7. des Monats 76,5 Liter pro Quadratmeter – soviel wie noch nie im Juli.

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(DWD, 31.07.2006 – NPO)

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