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Biometrie

3D-Gesicht für mehr Sicherheit

Dreidimensionale Gesichtserkennung soll Grenzkontrollen verbessern

3-D-Gesichtserkennung © Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD

Seit November letzten Jahres ist es soweit: biometrische Merkmale wie zweidimensionale Gesichts- und zukünftig auch Fingerabdruckdaten sind in allen neu ausgestellten europäischen Reisepässen integriert. Um dieses Sicherheitssystem weiter zu verbessern, arbeiten Wissenschaftler im Projekt „3D Face“ an der Entwicklung eines 3-D-Gesichtserkennungssystems, das beispielsweise an Grenzkontrollen eingesetzt werden kann.

Die bisherige 2-D-Gesichtserkennung hat einige entscheidende Nachteile. Vor allem die Erkennungsleistung der 2-D-Gesichtsscanner ist bislang noch nicht zufrieden stellend. So haben beispielsweise Lichteinfall oder die Neigung des Kopfes bei der 2-D-Gesichtserfassung starken Einfluss auf die Erkennungsqualität. Außerdem ist es sehr aufwändig, Täuschungsversuche, beispielsweise mit ausgedruckten Fotografien, zu ermitteln.

„3D Face“ gestartet

Um Zugangs- und Grenzkontrolle zukünftig noch sicherer zu machen, hat die Europäische Union das Projekt „3D Face“ ins Leben gerufen. Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD ist Leiter des Teilprojekts "Forschung und Technologie" und soll einen Prototyp für ein dreidimensionales Erkennungssystemen entwickeln. Im Rahmen des Projekts sollen nicht nur bessere Erkennungsleistungen der Scanner erzielt, sondern auch eine neue, fälschungssichere Sensortechnik entwickelt werden. Zudem arbeiten die Forscher an Technologien, die gespeicherte private Daten besser schützen sollen.

Durch die Kombination von exakten Informationen zum Profil sowie zu Gesichtsfarbe und -struktur können 3-D-Erkennungssysteme Positionsänderungen und schwierige Lichtverhältnisse besser verarbeiten. Auch der Unterschied zwischen realer Person und Fotografie ist für das System sofort ersichtlich. Zusammen mit der klassischen zweidimensionalen Gesichtserkennung ist das Verfahren daher sicherer und robuster als die zweidimensionale Gesichtserkennung allein.

Internationale Zusammenarbeit

Innerhalb des Teilprojekts "Forschung und Technologie" entwickeln die Biometrie-Experten des Fraunhofer IGD Erkennungsalgorithmen weiter und sind für den Bau der Prototypen verantwortlich. Außerdem stellen die Fraunhofer-Wissenschaftler zusammen mit Philips Research sicher, dass die im System gespeicherten biometrischen Daten vor Missbrauch geschützt sind. Darüber hinaus wirken die Mitarbeiter um Abteilungsleiter Alexander Nouak an den abschließenden Tests zur Leistungsfähigkeit der entwickelten Systeme mit. "Im Rahmen der Projektreihe Bioface, die wir für das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) durchgeführt haben, konnten wir bereits umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung dreidimensionaler Erkennungsalgorithmen sowie im Testen von biometrischen Systemen gesammelt. Diese können wir nun im Projekt 3D Face einsetzen und weiter ausbauen", so Nouak.

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Unter Leitung des Konsortial- und Projektleiters Sagem Défense Sécurité, Frankreich, arbeiten insgesamt zwölf Partner aus fünf europäischen Ländern an dem Projekt, darunter das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD und das Zentrum für Graphische Datenverarbeitung, beide in Darmstadt. Das Projekt „3D Face“ ist mit einem Volumen von insgesamt 12 Millionen Euro auf eine Laufzeit von 36 Monaten angelegt.

(idw – Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, 29.06.2006 – AHE)

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