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Medizin

Bei Schnarchern wachsen die Nerven langsamer

Fehlende Wachstumsfaktoren verursachen Gedächtnisstörungen

Menschen, die schnarchen, leiden nicht nur oft unter Atemstörungen im Schlaf, auch ihre Nerven wachsen langsamer als bei Nicht-Schnarchern. Denn, wie ein Mediziner jetzt herausfand, fehlen ihnen Wachstumsfaktoren für Nervenzellen. Dieser Mangel ist es auch, der die bei Schnarchern häufig auftretenden Gedächtnisstörungen bewirkt.

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Der Rostocker Mediziner Dr. Paul Stoll untersuchte die Erkrankung im Schlaflabor des Universitätsklinikums Rostock und publizierte seine Forschungsergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift "Thorax". "Es gelang mir durch aufwendige klinische Arbeit zu zeigen, dass Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen, wie dem Schlaf-Apnoe- Syndrom, ein Defizit an Wachstumsfaktoren für Nervenzellen aufweisen", erklärt Stoll.

Damit sei es erstmals möglich zu erklären, warum Patienten mit schlafbezogenen Atemstörungen oft auch an Defiziten ihrer geistigen Leistungsfähigkeit leiden. Derartige Defizite reichen von Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, und Reizbarkeit bis hin zu schweren Einschränkungen der Hirnfunktion. Stoll konnte zudem zeigen, dass eine effektive Therapie in einem Schlaflabor den Mangel an diesen Wachstumsfaktoren ausgleichen kann.

"Die Ergebnisse sind wichtig, weil etwa zehn Prozent der Menschen unter Atemstörungen im Schlaf leiden", so Professor Dr. J. Christian Virchow, Leiter der Abteilung für Pneumologie am Universitätsklinikum Rostock. Dr. Stoll gehört einer international anerkannten Forschungsgruppe am Universitätsklinikum Rostock an. Die Abteilung Pneumologie am Universitätsklinikum Rostock besitzt für Diagnostik und Therapie dieser häufigen Erkrankungen ein modern ausgestattetes Schlaflabor. Der Rostocker Mediziner erhielt für seine Arbeiten den Doktorandenpreis der "Gesellschaft für Internisten Mecklenburg-Vorpommerns".

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(Universität Rostock, 22.06.2006 – NPO)

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