Was bringt der Blick ins Gehirn?
Aussagekraft des "Neuroimaging" häufig überschätzt

Forschungslandschaft Gehirn
© Hemera
So werden diese Instrumente zum Beispiel auch in der Marktforschung eingesetzt, wo die Reaktion auf Werbebotschaften getestet wird. Und "neuropädagogische" Patentrezepte sollen das Lernen zum Kinderspiel machen. Das so genannte "Neuroimaging" wird dabei als vermeintlich objektive und "harte" Wissenschaft dargestellt, die der Kognitionspsychologie klar überlegen sei - eine Behauptung, die sich nach dem heutigen Stand der Technik nach Angaben der Forscher so nicht halten lässt.
Keinesfalls kann das Neuroimaging bewährte psychologische Tests ersetzen. Insofern sind Ängste unbegründet, allein durch bildgebende Verfahren könne man Gedanken lesen oder die Persönlichkeit ausspionieren.
Um die Potenziale der Technologie richtig auszuschöpfen, empfehlen die Wissenschaftler unter anderem einen besseren Zugang für Forscher zu den millionenteuren Geräten, die Einhaltung strenger Qualitätsstandards bei Messungen an Patienten und Versuchspersonen und bei der Interpretation der Ergebnisse.
(idw - Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI), 11.05.2006 - DLO)