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Medizin

„Anpfiff gegen AIDS“

Kampagne macht auf Rekord-Infektionsrate in Deutschland aufmerksam

Die HIV-Infektionsrate ist in Deutschland auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Laut den neuesten Zahlen des Robert Koch Instituts erhöhte sich allein die Zahl der Neuinfektionen im vergangenen Jahr um dreißig Prozent. Im Gegenzug ist jedoch die öffentliche Wahrnehmung der Krankheit AIDS durch eine gestiegene Lebenserwartung und die verbesserten Behandlungsmethoden immer weiter ins Abseits geraten. Nun will die Fußball-Kampagne "Anpfiff gegen AIDS" auf die Bedrohung durch die potenziell tödliche Krankheit aufmerksam machen.

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Im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland soll mit "Anpfiff gegen AIDS" das Top-Thema Fußball bewusst aufgegriffen werden, um AIDS wieder ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Geholfen werden soll vor allem dem Land mit der höchsten HIV-Infektionsrate der Welt: Südafrika, dem Austragungsland der nächsten Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2010. Dort infizieren sich täglich über 1.800 Menschen an der gefährlichen Immunschwächekrankheit.

„AIDS ist zu sehr in Vergessenheit geraten, das zeigen steigende HIV-Infektionszahlen hier in Deutschland“, erklärt Joachim "Jogi" Löw, der Bundestrainerassistent der deutschen Nationalmannschaft. „Das darf und muss nicht sein – Fußball kann helfen, das Thema wieder in die Öffentlichkeit zu bringen. Lasst uns HIV und AIDS gemeinsam ins Aus kicken!“ Initiiert wurde die Aktion vom SC Preußen 06 e.V. Münster, GlaxoSmithKline, der Stadt Münster und der Deutschen AIDS-Stiftung.

Global schlimmer als befürchtet

1981 wurden erstmals Erkrankungsfälle mit dem Human Immunodeficiency Virus (HIV) und Acquired Immunodeficiency Syndrome (AIDS) beschrieben. Die damals prognostizierten Szenarien sind heute weit übertroffen: 25 Millionen Menschen verstarben seither an AIDS und seinen Folgen – also eine Million pro Jahr seit der Entdeckung. 40 Millionen Menschen sind heute weltweit von HIV und AIDS direkt betroffen, die Tendenz ist steigend: 4,9 Millionen Neuinfektionen kommen jährlich hinzu.

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In Deutschland ist die in den 80er Jahren befürchtete AIDS-Epidemie dramatischen Ausmaßes ausgeblieben: Die intensive Aufklärung der Gesamtbevölkerung und vor allem die Propagierung von Präventionsmaßnahmen bei Jugendlichen und sexuell aktiven Risiko-Gruppe führten in den frühen 90er Jahren zu einem hohen Problembewusstsein, großer Vorsicht und einer Veränderung des Sexualverhaltens. Doch 25 Jahre nach Entdeckung des HI-Virus scheint man sich der Gefahr durch AIDS nicht mehr bewusst zu sein.

AIDS wieder auf dem Vormarsch

Nicht nur in Deutschland sondern in allen westlichen Industriestaaten ist AIDS wieder auf dem Vormarsch. Zur Eindämmung der HIV-Epidemie ist es unerlässlich, HIV und AIDS auf dem afrikanischen Kontinent intensiv und nachhaltig zu bekämpfen. Mehr als 90 Prozent der von HIV und AIDS Betroffenen leben in Ländern mit wenig leistungsfähigen Gesundheitssystemen. Der Brennpunkt der weltweiten Epidemie liegt im südlichen Afrika, dort sind inzwischen über 25 Millionen Menschen mit HIV infiziert und die durchschnittliche Lebenserwartung ist aufgrund von HIV inzwischen auf unter 40 Jahre gesunken. Zwei von drei aller weltweit mit HIV Infizierten leben in dieser Region, 2,3 Millionen sterben pro Jahr an der Infektion und ihren Folgen und jährlich infizieren sich über drei Millionen Menschen neu mit dem HI-Virus.

Südafrika ist eines der von HIV und AIDS am stärksten betroffenen Länder weltweit, mit 1.800 Neuinfektionen pro Tag führt es die traurige Liste der höchsten Ansteckungsraten an. Das Land, in dem 2010 die nächste Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen werden wird, sieht sich mit massiven Generationsproblemen konfrontiert. Besonders betroffen sind die Kinder des Landes: Durch die Krankheit verlieren sie nicht nur ihre Eltern und werden zu Waisen, oft wurden sie selbst durch die Mutter vor oder während der Geburt infiziert.

(GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG, 10.05.2006 – AHE)

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