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Umwelt

Hochwasserschutz durch Öko-Landbau

Bessere Versickerungsleistung der Böden

Umweltgifte © BMU/H.-G. Oed

Wissenschaftler haben nachweisen können, dass der ökologischer Landbau besser gegen Hochwasser schützt als die herkömmliche Landwirtschaft. Entscheidend ist die bessere Versickerungsleistung der nachhaltig bewirtschafteten Böden. Denn in konventionellen Böden staut sich Wasser wesentlich schneller. Schuld ist ihr geringerer Humusgehalt, ihre unzureichende Bodenbelebung und ihre mechanische Verdichtung.

Wissenschaftler/Innen des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde und des Institutes für Ökologischen Landbau der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) untersuchen die Zusammenhänge zwischen physikalischen, chemischen und biologischen Bodenparametern und der Infiltration (Versickerungsleistung von Böden) auf unterschiedlichen Skalen. Bekannt ist aus zahlreichen Untersuchungen, unter anderem auch anderer FAL-Institute, dass pfluglose („konservierende“) Bodenbearbeitung in konventionellen Betrieben deutlich zur Erhöhung der Infiltration beitragen kann. Auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben wirken jedoch eine Vielzahl weiterer Faktoren positiv auf die Infiltration. Durch günstigere Bedingungen für die Bildung von „Bioporen“, geschaffen durch die Aktivität von Bodenlebewesen, insbesondere von Regenwürmern, weisen ökologisch bewirtschaftete Ackerböden unter ansonsten gleichen Bedingungen etwa doppelt so hohe Infiltrationsraten auf wie konventionell bewirtschaftete Böden.

Drei Jahre Öko-Landbau verbessert die Böden

Durch den Anbau von mehrjährigem Ackerfutter (z.B. Kleegras) und Zwischenfrüchten, sowie optimaler Zufuhr organischer Dünger ist der Humusgehalt in ökologisch bewirtschafteten Böden in der Regel höher als in konventionell bewirtschafteten Böden. Durch Vermeidung mechanischer Eingriffe in den Boden (Bodenruhe durch mehrjähriges Ackerfutter, konservierende Bodenbearbeitungsstrategien) stellt sich schon relativ kurzfristig ein Bodengefüge mit verbesserten Regulationsfunktionen (erhöhte Wasserinfiltration in das Bodenprofil) ein. Diese positive Wirkung konnte bereits nach drei Jahren ökologischer Bewirtschaftung auf den Versuchsflächen des Institutes für Ökologischen Landbau der FAL in Trenthorst (Schleswig-Holstein) festgestellt werden.

Vor dem Hintergrund der verheerenden Hochwasserereignisse der jüngsten Vergangenheit, kann die Erhaltung einer standorttypischen hohen Infiltrationsrate durchaus als eine der wichtigsten, nicht durch Produktpreise entlohnte Leistung der Landwirtschaft angesehen werden. Die Förderung des ökologischen Landbaus ist daher auch als eine wirksame ökologische Ausgleichsmaßnahme für anthropogene Versiegelungen anzustreben.

Weltwassertag

Alljährlich findet am 22. März der Weltwassertag statt. Wasser stellt einerseits ein lebenswichtiges, andererseits aber auch ein lebensgefährliches Element für die Menschheit dar. In diesem Jahr hat die UN „Wasser und Naturkatastrophen“ in den Mittelpunkt gestellt, um auf die Folgen der sich weltweit häufenden Naturkatastrophen aufmerksam zu machen. Die Anzahl der folgenschweren Hochwasser war im letzten Jahrzehnt höher als in den Jahrzehnten zuvor. Nur noch wenige Länder sind frei von Hochwasserkatastrophen. In Deutschland hat die Jahrhundertflut der Elbe ganze Städte zerstört, gegenwärtig leidet Neuseeland unter extremem Hochwasser.

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(idw – Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), 09.03.2004 – AHE)

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