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Energie

Erstes Kohlen-Kraftwerk ohne Abgase

Pilotanlage des RWE kommt ohne CO2-Emissionen aus

Das erste Groß-Kraftwerk, das kein klimaschädigendes Kohlendioxid in die Atmosphäre „pustet“ wird vermutlich in Deutschland vom RWE-Konzern gebaut. Geplant ist eine Kombi-Anlage mit integrierter Kohlevergasung, CO2-Abtrennung und -Speicherung. Das Kohlenkraftwerk mit einer Leistung von etwa 450 MW könnte bei einem optimalen Planungs- und Umsetzungsverlauf bereits 2014 ans Netz gehen.

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Erste konkrete Schritte sind nach Angaben von RWE bereits eingeleitet worden. So sollen parallel einerseits der Einsatz von Steinkohle geprüft und andererseits die Vergasung von Braunkohle erprobt werden. Auf Basis der Erkenntnisse wird sich RWE in der zweiten Jahreshälfte 2007 entscheiden, welcher Primärenergieträger für das erste CO2-freie Kraftwerk genutzt werden soll und an welchem Standort. Dabei hat RWE eine Präferenz für die heimische Braunkohle.

RWE wird auch mit der Erschließung eines onshore CO2-Speichers Neuland betreten. In diesem Zusammenhang wird das Unternehmen die Entwicklung der Kriterien zur geologischen Bewertung der Eignung einer Lagerstätte vorantreiben.

„Das weltweit erste großtechnische Kraftwerk mit integrierter Kohlevergasung, nachgeschalteter CO2-Abtrennung und -Speicherung ist nicht nur ein großer Schritt für eine klimaschonendere und hochmoderne Energieumwandlung, sondern unterstreicht auch unseren technologischen Führungsanspruch vor allem in der Kohleverstromung. Letztlich werden wir als erste in unserer Branche ein derartiges Projekt im großtechnischen Maßstab realisieren“, so Harry Roels, Vorstandsvorsitzender von RWE.

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Eine Milliarde Investitionsvolumen

Insgesamt könnte sich das Investitionsvolumen für das Kraftwerk sowie für den Transport und die Speicherung von CO2 auf circa eine Milliarde Euro belaufen. Voraussetzung für dieses integrierte Projekt sind laut RWE neben der erfolgreichen technischen Umsetzbarkeit die notwendigen politischen Rahmenbedingungen und Genehmigungen sowie die Zustimmung der zuständigen Aufsichtsratsgremien des Konzerns.

Bereits heute baut und plant RWE Kraftwerke nach dem neuesten technologischen Kenntnisstand. So werden beispielsweise für die nächste Kraftwerksgeneration, die nach 2010 errichtet werden soll, neue Technologien entwickelt, um noch höhere Wirkungsgrade zu erreichen. Im Mittelpunkt steht hier die Braunkohlen-Wirbelschichttrocknung. Darüber hinaus testet RWE Hochtemperaturwerkstoffe, die eine Dampftemperatur von 700 Grad Celsius, gegenüber 605 Grad Celsius heute, zulassen.

Beide Maßnahmen zusammen werden den Wirkungsgrad von Braunkohlenkraftwerken laut RWE auf über 50 Prozent steigern. Parallel zu dem großtechnischen Kraftwerk mit integrierter Kohlevergasung, nachgeschalteter CO2-Abtrennung und Speicherung entwickelt RWE derzeit auch Verfahren zur nachgeschalteten CO2-Wäsche. Dieses Verfahren könnte , so der Konzern, nach erfolgreicher Entwicklung in Zukunft nicht nur bei dem Bau neuer CO2-freier Dampfkraftwerke, sondern auch zur Nachrüstung bestehender Kraftwerke eingesetzt werden.

(RWE, 31.03.2006 – DLO)

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