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Umwelt

Erneuerbare Energien weiter auf Erfolgskurs

Studie: Saubere Geschäfte mit der natürlichen Kraft

Erneuerbare Energien sind weiterhin auf Wachstumskurs. Dies belegt eine neue Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan. Sie attestiert der natürlichen Kraft eine zunehmende Dynamik: bis zum Jahr 2010 soll der Ökostrom zwölf Prozent des gesamten Energieverbrauchs der Europäischen Union ausmachen. Anreiz dazu bieten Steuererleichterungen, Investitionszuschüsse und günstige Exporttarife für Strom.

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„Westeuropa setzt immer mehr auf Reserven aus erneuerbaren Energiequellen (renewable energy sources – RES)“, bemerkt Rajat Kumar von Frost & Sullivan. „Dabei hat jedes Land individuelle Richtlinien und Anreize zur Förderung dieser Energiequellen. Auf europäischer Ebene unterstützt die Europäische Kommission entsprechende Förderprogramme.“

Schon 2001 hat die Kommission in ihrer Gesetzesvorlage zu RES angewiesen, den Anteil der umweltverträglichen Energiegewinnnung am Bruttostromverbrauch von 14 Prozent im Jahr 1997 auf 22 Prozent im Jahr 2010 zu steigern. Grundlage dafür sind die im Rahmen der Kyoto-Konferenz getroffenen Vereinbarungen, wobei sich die Konferenz-Teilnehmer zum gemeinsamen Ziel gesetzt haben, die Treibhausgase zwischen 2008 und 2012 um acht Prozent zu verringern. Dies kann jedoch nur umsetzen, wer die konventionellen Energiequellen ersetzt oder den Energieverbrauch verringert.

Gute Aussichten für Betreiber erneuerbarer Energien

Bereits jetzt nutzen zahlreiche Energieanbieter die Förderprogramme der EU, welche maßgeblich zum Aufschwung des Marktes für erneuerbaren Energien beitragen. Kumar hält eine anhaltende Steigerung der Marktumsätze von 8.997,9 Millionen US-Dollar im Jahr 2005 auf 17.291,2 Millionen US-Dollar im Jahr 2011 für realisierbar. Dabei geht er von einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 8,9 Prozent aus.

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Von den Anreizen werden besonders solche Marktteilnehmer profitieren, die seit langem unter Preisverzerrungen leiden. Bislang haben die staatlichen Regelungen herkömmliche Technologien übervorteilt: so müssen die Betreiber konventioneller Kraftwerke wie Fossilbrennstoffanlagen nicht für Schäden aufkommen, die durch umweltbelastende Emissionen ihrer Anlagen entstanden sind. Auf diese Weise können sie ihren Strom billiger anbieten, während Betreiber von Anlagen für erneuerbare Energien bisher in keiner Weise für die Bereitstellung sicherer und umweltfreundlicher Elektrizität belohnt wurden.

Wenn die Unternehmen zukünftig finanziell die Folgeschäden ihrer Produktionen zu verantworten hätten, würde sich das derzeit vorherrschende Ungleichgewicht wieder einpendeln. „Zugunsten eines fairen Wettbewerbs sollten die Preise für konventionell erzeugte Energie die Kosten für entstandene Umweltschäden widerspiegeln“ meint Kumar. „Deshalb müssen umweltfreundliche Energieversorger Druck auf die Regierungen ausüben und durchsetzen, dass so genannte „Polluter-Pays“-Maßnahmen eingeführt werden.“

Eine weitere Hürde für erneuerbare Energietechnologien sind die hohen Anschaffungskosten. Investoren und kleine sowie mittelständische Betriebe zögern deshalb noch häufig, auf die natürliche Kraft umzusatteln.

Wind und Sonne – Energielieferanten der Zukunft

Ungeachtet einiger Anlaufschwierigkeiten besteht kein Zweifel daran, dass erneuerbare Energien eine wichtige Rolle in der globalen Energieversorgung spielen werden. Einige Bereiche der natürlichen Energiegewinnung, wie etwa die Windenergie, könnten die von der EU vorgegebenen Ziele sogar übersteigen: bis zum Jahr 2010 erwartet Analyst Kumar, dass die aus Windenergie gewonnene Leistung 79,3 Gigawatt (GW) erreichen wird. Das ist knapp doppelt so viel wie der von der EU vorgegebene Wert von 40 GW. Die Gesamtleistungen im Bereich der erneuerbaren Energien – Solarthermie ausgenommen – wird 2010 wahrscheinlich bei 127,3 GW liegen.

Hauptantriebe für den Markt bleiben Windkraft und Solarphotovotaik. Sie werden laut Frost & Sullivan einen signifikanten Beitrag dazu leisten, dass der europäische Markt für erneuerbare Energien auch weiterhin expandiert.

(Frost & Sullivan, 09.03.2006 – DLO)

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