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Bildung

Ein Technologieinstitut für Europa?

EU will Ausbildung, Forschung und Innovation besser vernetzen

Die Europäische Kommission möchte mit der Gründung eines Europäischen Technologieinstituts (ETI) Ausbildung, Forschung und Innovation in Europa künftig besser verzahnen. Wie sie am Mittwoch dem Europäischen Rat vorschlug, sollen im ETI die besten Köpfe aus Ausbildung, Forschung und Innovation miteinander arbeiten und untereinander vernetzt werden.

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Die Europäische Kommission schlägt vor, dass ETI in zwei Bereiche zu gliedern: erstens in einen zentralen Verwaltungsrat, der durch eine schlanke Verwaltung unterstützt wird und zweitens in eine Reihe von Wissensgemeinschaften, die sich über ganz Europa erstrecken und in transdisziplinären Bereichen von strategischer Bedeutung arbeiten. Europäische Union, EU-Mitgliedstaaten und Wirtschaft sollen den Finanzbedarf des ETI decken.

Vorrang für „strategisch wichtige Fachgebiete“

„Das ETI wird eine flexible Einrichtung mit schlanker Struktur sein“, sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso. Es werde sich der Ausbildung von Hochschulabsolventen und Doktoranden widmen, Forschung betreiben und im Bereich der Innovation tätig sein und sich dabei auf einige strategisch wichtige Fachgebiete sowie auf das Wissenschafts- und Innovationsmanagement konzentrieren, fügte der EU-Kommissionspräsident hinzu.

„Wenn Europa wettbewerbsfähig bleiben soll, müssen wir die Bereiche Ausbildung, Forschung und Innovation enger miteinander verzahnen“, erläuterte Ján Figel, EU-Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Mehrsprachigkeit. „Wir alle wissen, dass diese Verzahnung in Europa wesentlich besser funktionieren könnte. Wir haben noch immer Probleme damit, Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in Geschäftsmöglichkeiten, Innovationen und Arbeitsplätze umzusetzen.“

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Schavan begrüßt ETI-Pläne

Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat die Pläne der Europäischen Union (EU) für ein Europäisches Technologieinstitut (EIT) begrüßt. „Es ist sehr gut, dass wir in Europa die Leistungsfähigkeit der technologischen und anwendungsorientierten Forschung weiter stärken“, sagte Schavan am Mittwoch in Berlin.

„Wir haben in Europa ausgezeichnete technische Universitäten und Forschungseinrichtungen“, sagte Schavan. „Dieses Potenzial müssen wir nutzen und stärken. Die Kommission hat Recht, wenn sie bei ihren Überlegungen von vorhandenen wissenschaftlichen Kapazitäten ausgeht. Vielfalt und dezentrale Organisation ist eine Stärke der europäischen Wissenschaft.“

Die Bundesregierung werde sich aktiv in die weiteren Überlegungen zu einem EIT in den europäischen Gremien einbringen. „Dabei sind mir besonders zwei Leitgedanken wichtig“, sagte die Ministerin. „Die Auswahl der besten Forschungseinrichtungen sollte in einem Wettbewerb erfolgen. Ich denke dabei an den Exzellenzwettbewerb in Deutschland, den wir gerade mit Erfolg durchführen. Zum zweiten ist mir wichtig, dass dieser Wettbewerb von unabhängigen Wissenschaftlern gestaltet wird. Der Prozess, den wir gerade mit dem European Research Council (ERC) auf europäischer Ebene für die Grundlagenforschung begonnen haben, könnte auch hierfür ein Vorbild sein.“

(EU-Kommission, BMBF, 23.02.2006 – NPO)

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