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Zoologie

Schwalbenschwanz: „Schmetterling des Jahres 2006“

Bestand seit 1980er Jahren wieder erholt

Schwalbenschwanz © BUND

Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) zählt zu den schönsten europäischen Tagfaltern. In den 1980er Jahren als akut gefährdet eingestuft, hat sich der Bestand des auffälligen Falters inzwischen wieder erholt. Jetzt wurde er zum Schmetterling des Jahres 2006 gekürt.

Ausgewählt haben ihn die Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Der Anlass für die Wahl ist erfreulich: Der Bestand des Schwalbenschwanzes hat sich nach einem Tief in den 1970er und 80er Jahren leicht erholt. Inzwischen gilt der Falter nicht mehr als gefährdet. Hauptursache dafür ist die Verringerung des Einsatzes von Umweltgiften in Gärten und auf öffentlichem Gelände.

Mit bis zu acht Zentimetern Spannweite ist der flugstarke und wanderfreudige Falter einer der größten Schmetterlinge in Mitteleuropa. Das Insekt lebt auf blütenreichen Wiesen und Trockenrasen genauso wie in Gärten mit Möhrenbeeten, Fenchel oder Fliederbüschen.

Damit sich die verstreut lebenden Männchen und Weibchen zur Paarung finden, versammeln sich beide Geschlechter zum Balzflug um Bergkuppen oder auch Türme. Die Weibchen der Frühjahrsgeneration überwinden nach der Begattung im Mai bzw. Juni weite Entfernungen, um geeignete Pflanzen zur Eiablage zu finden. Günstig dafür sind einzeln und an warmen Orten wachsende, aromatische Doldenblütler wie die Wilde Möhre. Etwa 150 Eier werden so verteilt, dass jede Wirtspflanze später nur wenige Raupen zu versorgen hat.

Die Weibchen der Sommergeneration wählen im Juli bzw. August ebenfalls Doldenblütler wie die Kleine Bibernelle, Dill oder Fenchel zur Eiablage aus. Es entwickeln sich Raupen mit grüner Grundfärbung und schwarzen, rot gepunkteten Querstreifen. Eine orange gefärbte Nackengabel verströmt bei Gefahr Abwehrstoffe, die Ameisen, Schlupfwespen und andere Räuber oder Parasiten vertreiben. Den Winter verbringt der Schwalbenschwanz als grau oder grün gefärbte Gürtelpuppe.

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Der Papilio machaon ist weltweit in vielen Unterarten und Formen verbreitet, von Europa und Nordafrika über das gemäßigte Asien und Japan bis nach Nordamerika. Er ist auf eine offene und abwechslungsreiche Landschaft angewiesen. Gartenbesitzer können mit der Aussaat von geeigneten Futterpflanzen zu seiner Verbreitung beitragen. Dem Schutz der Schmetterlinge widmet sich auch die u.a. vom BUND durchgeführte Kampagne „Abenteuer Schmetterling“, die in diesem Jahr in die zweite Runde geht. Der Schmetterling des Jahres wird seit 2003 gekürt.

(BUND, 23.01.2006 – NPO)

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