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Informatik

Virtuelle Zeitreise in Beethovens Bonn

IPCity simuliert Stadtleben

Virtuelles Stadtleben © FIT

Stadtleben einmal ganz anders: Wie sieht mein Wohnviertel nach der Sanierung aus? Welche Geschichten sind mit bestimmten Orten verknüpft und wer kann sie erzählen? Wie wirken sich Großevents aus? Und wie lässt sich dies alles erfahrbar machen? Dies untersuchen europäische Spitzenforscher in einem neuen EU-Projekt.

Entwickelt wird im Rahmen von IPCity (Integrated Project on Interaction and Presence in Urban Environments) beispielsweise ein virtueller Beethoven, der Bonn-Touristen etwas über sich und seine Zeit erzählt. Er selbst und das Stadtbild Bonns zu seiner Zeit werden dem Besucher mittels eines mobilen Augmented Reality Systems direkt im realen Stadtumfeld visualisiert.

Hauptziel von IPCity sind neue Erkenntnisse darüber, in wie weit und mit welchen Techniken man Menschen in ihren realen Lebens- oder Arbeitssituationen im Stadtleben durch die Präsentation von Informationen unterstützen kann. IPCity konzentriert sich dabei auf die Informationsvermittlung mittels Mixed Reality Technologien.

Fachleute sprechen hier auch von „Presence“-Forschung, wobei eine Übersetzung in „Gegenwart“ oder „Anwesenheit“ den Begriff nur unzureichend erfasst. Gemeint ist hier, einem Menschen den Eindruck zu vermitteln, beispielsweise an einem anderen Ort zu sein, in einer anderen Zeit zu leben oder jemand anderes zu sein. Dabei kommen überwiegend Mixed (MR), Virtual (VR) und Augmented Reality Systeme

(AR) oder Mischformen davon zum Einsatz.

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Lösungen für vier Showcases

Unter der Leitung vom Fraunhofer-Institut FIT wird das Projektteam in vier Showcases, „Stadplanung“, „Großveranstaltungen“, „Zeitreisen“ und „Stadtgeschichten“, Lösungen entwickeln und praktisch erproben. Die Vision ist eine Kommunikationsplattform, die die Auswirkungen zukünftiger Planungen oder bereits vergangener Ereignisse im realen Stadtbild visualisiert, über die man sich informieren, gemeinsam interaktiv planen und Vorgehensweisen diskutieren kann.

Der Showcase „Stadplanung“ etwa befasst sich mit der Visualisierung größerer Stadtbaumaßnahmen, beispielsweise der Sanierung einer Häuserzeile. In einem Mixed-Reality-Zelt sollen die Anwohner sich die geplanten Bauten selbst anschauen können. Gleichzeitig soll das System aber auch die Planer bei ihrer Arbeit unterstützen.

Zeitreisen in Zukunft und Vergangenheit

In den „Zeitreisen“ können Bürger oder Touristen erfahren, wie der Ort, an dem sie sich befinden, früher ausgesehen hat oder in Zukunft aussehen könnte.

Die dazu benötigte Technik ist sehr komplex. Neben geeigneten mobilen, leichtgewichtigen Endgeräten für AR- oder MR-Präsentationen müssen passende IT-Frameworks für interaktives Prototyping sowie die Content-Erstellung, -eingabe und -verwaltung zur Verfügung stehen.

(idw – Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT, 16.01.2006 – DLO)

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