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Geowissen

Ölfelder zum Anfassen

Neue Methode zur Erkundung von Ölfeldern mithilfe der virtuellen Realität

Arbeiten im TwoView-Display © Fraunhofer IMK

Für die Erkundung von Ölfeldern und die Planung von Bohrlöchern werden immer häufiger Methoden der virtuellen Realität (VR) eingesetzt, um die komplexen geowissenschaftlichen Datensätze bildlich darzustellen, zu analysieren und zu bearbeiten. Fraunhofer Wissenschaftler haben jetzt die VR-Display-Systeme i-Cone und TwoView gekoppelt, um so nahtlos zwischen der Analyse eines Ölfelds im großen Display-System und der Weiterbearbeitung im kleinen Display-System wechseln zu können.

Explorationsergebnisse, die einer großen Arbeitsgruppe präsentiert werden, können somit wieder mit ins „stille Kämmerlein“ genommen werden, um dort weiterbearbeitet zu werden. Alles geschieht hierbei in Virtueller Realität.

Im zylindrischen 240 Grad VR-Display i-Cone finden Gruppen von bis zu 30 Personen Platz. Sie können dort gemeinschaftlich Öl- und Gasdaten analysieren. Im VR-Display TwoView können zwei Personen durch die exakte Wiedergabe sehr genaue Manipulationen der Darstellung vornehmen. Besonderes Augenmerk bei der Kopplung der beiden Display-Systeme wurde auf die Aspekte der Benutzbarkeit einer solchen Display-übergreifenden Applikation gelegt.

„Der Grad der Immersion einer VR-Applikation hängt im entscheidenden Maß von ihrer Benutzbarkeit ab. Der Übergang von einem Display in ein anderes muss daher nahtlos sein, d.h. dieselben Interaktionsgeräte und Stereobrillen können in beiden Displays verwendet werden und die Anwendung bietet einen intuitiven Kopplungsmechanismus“, sagt Projektleiter Thorsten Holtkämper über die neueste Entwicklung des Fraunhofer IMK.

Software-Paket für die Darstellung großer seismischer Datensätze

Verschiedene am Fraunhofer IMK entwickelte VR-Technologien wurden zur Realisierung dieses Vorhabens eingesetzt. Unter anderem wurden neue drahtlose Interaktionsgeräte vorgestellt, die sich gleichzeitig als Eingabestifte für PDAs und Tablet PCs zur Steuerung der Öl- und Gasapplikation verwenden lassen. Auch die Technologie der „Multiviewpoint Images“ kam zu Einsatz, um in beiden Displays die kollaborative Interaktion mehrerer Personen mit der VR-Darstellung zu verbessern. Zur volumetrischen Darstellung der sehr großen seismischen Datensätze der Öl- und Gasindustrie wurde das Software-Paket Octreemizer genutzt, das jetzt in der Version 2.0 vorliegt und durch die Implementierung des Raycasting-Verfahrens weiter an Darstellungsqualität gewonnen hat.

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Die Forscher vom Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation IMK stellten ihr gekoppeltes System bei einer Tagung von Vertretern der internationalen Öl- und Gasindustrie auf Schloss Birlinghoven in Sankt Augustin vor. Die Mitglieder dieses 1998 gegründeten so genannten VRGeo Konsortiums trafen sich dort, um die neuesten Ergebnisse beim Einsatz von Virtual Reality-Technologien für die Exploration von Rohstoffen zu diskutieren.

(idw – Fraunhofer-Gesellschaft, 05.01.2006 – DLO)

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