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Medizin

Testosteron erhöht Kindstod-Risiko

Studie weist erhöhte Hormonwerte bei Säuglingen nach

Der plötzliche Kindstod ist bei Kindern unter einem Jahr die häufigste unerwartete Todesursache. Seine Ursachen sind jedoch noch immer unklar. Jetzt deutet eine neue Studie darauf hin, dass Säuglinge mit erhöhten Konzentrationen des Hormons Testosteron im Blut stärker gefährdet sein könnten.

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Michael Emery, Biomediziner an der Universität von Washington untersuchte mit Kollegen die Konzentrationen der Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron im Blut von 127 Kindern, die an plötzlichem Kindstod gestorben waren und verglich sie mit Blutproben von 42 an anderen Todesursachen gestorbenen Säuglingen.

Die Forscher stellten fest, dass die männlichen, am plötzlichen Kindstod gestorbenen Säuglinge um 120 Prozent erhöhte Testosteron-Werte im Blut aufwiesen. Weibliche Kindstodopfer hatten immerhin noch 50 Prozent mehr Testosteron im Blut als die Kinder der Vergleichsgruppe. Die Konzentrationen des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen unterschied sich dagegen nicht bei beiden Gruppen.

„Diese Ergebnisse könnten für ein besseres Verständnis des plötzlichen Kindstods wichtig sein“, erklärt Emery. „Denn der bereits bekannte Zusammenhang zwischen Testosteron und dem Atemverhalten während des Schlafens liefert einen Mechanismus, der potenziell zum Kindstod beitragen könnte.“ Vorherige Studien hatten ergeben, dass höhere Testosterongehalte die Atmung im Schlaf dämpfen können. Dies wiederum, so der Forscher, könnte das Risiko für den plötzlichen Kindstod erhöhen.

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(Journal of Pediatrics, 18.11.2005 – NPO)

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