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Geowissen

Preise für DDR-Geographie und Quartärforschung

Auszeichnungen für beste Doktorarbeiten in Geographie

Der Verband der Geographen an Deutschen Hochschulen hat zum sechsten Mal die mit jeweils 1.500 Euro dotierten Dissertationspreise für herausragende Doktorarbeiten im Fach Geographie verliehen. Geehrt wurden in diesem Jahr der Humangeograph Dr. Bruno Schelhaas und der physische Geograph Dr. Andreas Schellenberger.

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DDR-Geographie im Blick

Der Preis für die beste humangeographische Dissertation ging an Bruno Schelhaas. Der Geographiehistoriker erhält die Auszeichnung für seine am Leibniz-Institut für Länderkunde entstandene Studie „Institutionelle Geographie auf dem Weg in die wissenschaftspolitische Systemspaltung: Die Geographische Gesellschaft der DDR bis zur III. Hochschul- und Akademiereform 1968/69“. Sie zeichnet erstmals detailliert die Geschichte der Geographischen Gesellschaft der DDR von ihrer Gründung bis zur Einbindung der Gesellschaft in das sozialistische Wissenschaftssystem nach.

Um das von der deutschen Disziplingeschichtsschreibung bislang vernachlässigte Forschungsfeld zu bearbeiten, hat der Verfasser große Aktenbestände aufbereitet und umfangreiches Quellenmaterial ausgewertet. „Das inhaltliche Spektrum, das in der Dissertation zu bewältigen war, geht weit über das sonst übliche Maß fachhistorischer Analysen hinaus“, lobte Dr. Ute Wardenga vom Leibniz-Institut für Länderkunde die von ihr mit betreute Arbeit. Die ebenso fundierte wie ausgewogenen Studie zur Entwicklung der Geographie in der DDR werde noch lange ein Standardwerk der Institutionengeschichtsschreibung in der Geographie bleiben.

Quartärforschung in Südamerika

Den Dissertationspreis des VGDH für Physische Geographie erhielt Andreas Schellenberger für seine Arbeit „The NW-Argentinian loess record and its implications for climate history in South America over the past 1.2 Ma“. Die von ihm untersuchten Löss-Ablagerungen im Nordwesten Argentiniens sind die einzigen terrestrischen Sedimente auf der gesamten Südhalbkugel, in denen die Klimaentwicklung der letzten 1,2 Millionen Jahre nahezu lückenlos dokumentiert ist.

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In aufwändiger Feldarbeit und mit hochmodernen Analyseverfahren ist es dem Nachwuchswissenschaftler vom Geographischen Institut der Universität Bern gelungen, zyklische Schwankungen des südamerikanischen Monsunsystems nachzuweisen und Fernwirkungen des Klimageschehens der hohen Breiten der Nordhemisphäre aufzuspüren.

Die Daten ermöglichen zudem aufschlussreiche Vergleiche mit anderen Klimaarchiven wie den chinesischen Lössprofilen oder Bohrkernen aus dem Eis der Polarregionen und vom Meeresboden. Beeindruckt hat die Jury das außerordentlich hohe wissenschaftliche Niveau der „facetten- und ideenreichen sowie bestens fundierten Arbeit“, mit der Andreas Schellenberger wesentliche Lücken der Quartärforschung in Südamerika bearbeitet habe. Die Dissertation liegt mit ihrem Kernstück in Form von vier Publikationen in renommierten internationalen Fachzeitschriften vor.

Der Dissertationspreise des VGDH werden alle zwei Jahre zum Deutschen Geographentag verliehen. Der Verband der Geographen an Deutschen Hochschulen ist die Interessenvertretung für alle an Hochschulen tätigen Geographen gegenüber Politik, Verwaltung und Forschungsförderung.

(Deutsche Gesellschaft für Geographie (DGfG), 11.10.2005 – NPO)

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