Forscher der TU Chemnitz entwickeln im Rahmen des EU-Projekts SEMOFS neue Biochips zur schnellen Diagnose von Krebs oder Virusinfektionen. Die medizinischen Spürnasen sollen in Zukunft in Arztpraxen, von Rettungskräften oder sogar zu Hause eingesetzt werden.
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Das Zentrum für Mikrotechnologien (ZfM) der TU Chemnitz leitet seit September 2005 das europäische Forschungsprojekt SEMOFS (Surface Enhanced Micro Optical Fluidic Systems) zur Entwicklung von Technologien für biomedizinische Analysechips. Ziel ist es, eine Plattform für Biosensoren zu entwickeln, die zur Diagnose von Krankheiten wie Krebs oder Virusinfektionen dienen.
Heute auf dem Markt befindliche Bioanalysesysteme basieren zumeist auf optischen Nachweisprinzipien. Mit dem SEMOFS-Projekt soll die nächste Generation von optischen Biosensoren entwickelt werden. Auf Polymerchips sollen zukünftig innovative Konzepte – wie aktive Mikrooptik, Mikrofluidik und funktionelle Oberflächen – integriert werden.
Dieses neue Biosensor-Konzept führt neben der Verkleinerung des Analysesystems zu einer erhöhten Sensitivität, einer Vielzahl neuer Diagnosemöglichkeiten und Kosteneffizienz. Langfristig können die Biochips ebenso zur Früherkennung von Schlaganfällen, für Allergietests oder sogar für Qualitätsanalysen von Lebensmitteln und Wasser eingesetzt werden.
Forschungseinrichtungen und Firmen aus ganz Europa wie CEA in Frankreich, Bayer und CSEM in der Schweiz, die britische Cardiff University sowie Eurogentec und Citadelle Liège in Belgien arbeiten mit dem ZfM sehr eng zusammen. Die Chemnitzer leiten den Projektabschnitt „Mikrofluidik“, die Entwicklung von mikrofluidischen Komponenten in einem Kunststoffchip.
(idw – TU Chemnitz, 30.09.2005 – DLO)