Imitation macht auch Roboter sympatischer
Nachahmen von Bewegungen verbessert Beziehung zwischen Gesprächspartnern

Versuch im KI-Labor
© Stanford University
Die Teilnehmer der Studie saßen entweder einem KI-Agenten gegenüber, der ihre Bewegungen mit der Verzögerung von vier Sekunden imitierte, oder aber das Bewegungsmuster eines ganz anderen Menschen abspielte. Es zeigte sich, dass die Probanden, die von ihren KI-Gegenüber imitiert wurden, dessen Argumentation als sympathischer und überzeugender bewerteten als diejenigen, die nicht imitiert wurden.
„Zudem wendeten die Teilnehmer mit imitierenden KI-Agenten ihren Kopf nicht vom sprechenden Gegenüber ab, während die anderen Teilnehmer dies häufig taten“, erklärt Bailenson. Obwohl den Versuchspersonen durchaus bewusst war, dass sie mit einem nicht-menschlichen Gegenüber sprachen, bemerkten die meisten von ihnen ihr „Bewegungsecho“ nicht.
Nach Ansicht der Wissenschaftler belegt dieser Versuch, dass Bewegungsmimikry nicht nur bei einem menschlichen, sondern auch bei einem nicht-menschlichen Gegenüber unbewusste Reaktionen bei uns auslöst. Für die Entwicklung und Erforschung von künstlicher Intelligenz und Robotern ist dies ein wichtiger Hinweis, zeigt aber auch, welche Interaktionen von uns unbemerkt die Kommunikation zwischen Menschen prägen und beeinflussen.
(Blackwell Publishing Ltd., 29.09.2005 - NPO)