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Technik

Virtueller Besuch im „Bad der Zukunft“

Neues VR-System erlaubt direkte Einspeisung von Designentwürfen

Bad der Zukunft in der virtuellen Realität © FRaunhofer IAO

Wie wohnen wir im Jahr 2020? Einen virtuellen Blick in die Zukunft erlaubt jetzt ein Projekt am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). Eine spezielle Software erlaubt das direkte Austesten von „Bädern der Zukunft“ im durchwanderbaren 3-D-Modell.

Ein Duschvorhang aus Wasser, den Terminplaner im Spiegel integriert oder eine Wassersäule als Raumteiler – das Bad im Jahr 2020 birgt viele Extras. Wie nicht nur Badezimmer, sondern ganze Wohnräume in 15 Jahren aussehen könnten, haben Forscher des Fraunhofer IAO gemeinsam mit dem Sanitärhersteller Grohe nicht nur vorausgedacht, sondern im virtuellen Raum auch erlebbar gemacht.

Der Clou des Projekts ist der schnelle Weg vom Geometrie-Modell in den virtuellen Würfel, die CAVE. In dieses VR-System können Design-Modelle aus dem PPC direkt mithilfe einer speziellen Software eingespeist und dann virtuell durchwandert werden. Mit einer speziellen 3-d-Maus kann sich der Nutzer dann in der CAVE durch die Projektion bewegen, im Haus der Zukunft durch die Tür von einem Raum in den nächsten gehen oder im Bad eine Armatur betätigen.

Dank der Entwicklung des Fraunhofer IAO konnte der Konzept-Designer von Grohe, Sven Schneider, immer wieder Änderungen am seinen Modellen vom „Bad der Zukunft“ vornehmen. Bisher bedeutete jede Änderung, die gesamte Prozesskette von Modelliersoftware, Export, Zielformat und VR-System noch mal zu durchlaufen. Auch Änderungen, die sich bei der Betrachtung in der CAVE ergaben, mussten diese Iterationsschleife durchlaufen.

Mit dem neuen System VRfx kann die visuelle Anmutung vom Modellierer in der CAVE überprüft und modifiziert werden, ohne dass dazu Änderungen in der Modelliersoftware und ein erneuter Export erforderlich sind. Die Geometrie wiederum kann in der Modelliersoftware auf dem Desktop verändert werden, ohne nochmaligen Aufwand in die bereits erstellte VR-Aufbereitung investieren zu müssen. Sowohl in der CAVE als auch auf dem PC konnten die Designer die visuelle Anmutung ihres Modells daher „live“ verfeinern.

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„Wir können auf Knopfdruck zwischen den Lebenswelten wechseln, können schnell verschiedene Varianten auf ihre ästhetische Raumwirkung testen und neben der interaktiven Nutzung der Objekte auch technische Daten einblenden“, schwärmt Sven Schneider von der Fraunhofer- Visualisierung. Die Simulation ist so real, dass der Betrachter schon nach einigen Minuten vergisst, dass er sich im virtuellen Raum befindet und nicht in einem realen Haus. Im CAVE des Fraunhofer IAO hat die Zukunft also schon begonnen.

(Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, 28.07.2005 – NPO)

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