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Umwelt

Fuchsbandwurm breitet sich aus

Stärkere Überwachung der Fuchsbestände gefordert

Fuchsbandwurm © DJV

Der Fuchsbandwurm breitet sich in Deutschland weiter aus. Aktuelle Ergebnisse einer Studie des Friedrich-Löffler-Instituts belegen, dass insbesondere in einigen westlichen Landesteilen Thüringens inzwischen jeder zweite Fuchs mit dem Parasiten infiziert ist, der beim Menschen tödliche Leberschäden hervorrufen kann.

„Der Fuchsbandwurm hat sich in den letzten Jahren regional stark ausgebreitet und ist nicht mehr auf den Süden Deutschlands beschränkt. In Brandenburg etwa hat er den äussersten Osten erreicht“, betonte DJV-Präsident Jochen Borchert. Zwar seien in Mitteleuropa „nur“ einige hundert Fälle von Alveolärer Echinokokkose beim Menschen registriert worden – die unheilbare Krankheit ende aber unentdeckt meist mit tödlichem Leberversagen.

Von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit können beim Menschen bis zu 15 Jahre vergehen. Welche Folgen die derzeitige Ausbreitungstendenz des Parasiten beim Fuchs für den Menschen künftig haben wird, ist wegen dieser großen zeitlichen Verzögerung schwer abzuschätzen. „Gemäß dem Vorsorgeprinzip muss das Kontaminationsrisiko im menschlichen Lebensumfeld ernst genommen werden. Es ist nicht auszuschliessen, dass die deutlich gestiegene Zahl infizierter Füchse ein Frühwarnsystem ist und Auswirkungen auf das Ansteckungsrisiko beim Menschen hat“, so Kirsten Tackmann vom Friedrich-Löffler-Institut.

Der DJV forderte deshalb eine bundeseinheitliche epidemiologische Überwachung und Analyse der Endwirte, zu denen neben dem Fuchs auch der Marderhund gehört. Diese eingewanderte Art breitet sich rasant von Ost nach West aus.

Infizieren können sich Menschen insbesondere durch roh verzehrtes, bodennah wachsendes Obst und Gemüse, das mit Eiern des Fuchsbandwurms verschmutzt ist. Es wird deshalb geraten, Freilandprodukte gründlich zu waschen, was die Infektionsgefahr deutlich senkt. Abgetötet wird der Erreger jedoch erst durch Erhitzen auf über 60 Grad Celcius. Die herkömmliche Tiefkühltruhe oder Alkohol überlebt der Parasit unbeschadet. Wichtig sei auch, Füchse nicht durch Fütterung oder offene Mülltonnen in menschliche Siedlungen zu locken oder gar als Dauergast im Garten zu pflegen.

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(DJV, 18.07.2005 – NPO)

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