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Medizin

Wechseljahre: Weniger Hormon- Ersatzbehandlungen

Nur noch jede sechste Frau in den Wechseljahren bekommt Hormonpräparate

Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen – viele der elf Millionen Frauen zwischen 45 und 65 Jahren in Deutschland kämpfen während ihrer Wechseljahre mit gesundheitlichen Beschwerden. Bis vor kurzem nahm ein großer Teil der Frauen Hormonpräparate gegen die unangenehmen Begleiterscheinungen und zur Vorsorge gegen Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein. Doch das hat sich inzwischen deutlich geändert.

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Seit eine wissenschaftliche Studie der Women´s Health Initiative die Risiken der Hormontherapie im Jahr 2002 untersuchte, ist das Verordnungsvolumen dieser Präparate stark zurückgegangen. Nur noch jede sechste Frau zwischen 45 und 65 Jahren hat nach Angaben des aktuellen Gesundheitsreportes der Techniker Krankenkasse (TK) im vergangenen Jahr ein solches Medikament verschrieben bekommen – vor fünf Jahren war es noch mehr als jede Dritte.

Dr. Thomas Grobe vom ISEG-Institut, der die Daten analysiert hat: „Der starke Rückgang des Verordnungsvolumens innerhalb kürzester Zeit zeigt, dass es auch bei sehr weit verbreiteten Therapien vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Diskussionen zu starken Veränderungen kommen kann.“ Die Studie hatte ergeben, dass bestimmte Hormonpräparate das gesundheitliche Risiko zum Beispiel für Brustkrebs, Schlaganfall, Herzinfarkt und Thrombose erhöhen. Entgegen den Erwartungen erhöhte sich auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele Frauen wissen nicht, ob sie ihre Hormone noch weiter einnehmen oder überhaupt erst mit der Therapie beginnen sollen.

„Frauen sollten die Risiken und den Nutzen einer Hormontherapie sorgfältig gegeneinander abwägen“, empfiehlt TK-Expertin Dr. Sabine Voermans. „Letztendlich kann nur jede Frau selbst entscheiden, wie stark sie die Beschwerden einschränken. Jede dritte Frau leidet kaum oder gar nicht an Wechseljahresbeschwerden.“ In jedem Fall rät die Expertin davon ab, die Hormone nur vorbeugend einzunehmen. Auch die Frauen, die aufgrund ihrer starken Beschwerden die Hormonersatzpräparate bereits seit längerer Zeit einnehmen, sollten diese – in Absprache mit ihrem Arzt – zwischendurch probeweise absetzen – vielleicht kommen sie ja mittlerweile ohne die Hormone aus.

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Oftmals kann man auch mit anderen Mitteln gegen die Nebenwirkungen der Wechseljahre vorgehen. So beugen beispielsweise eine kalziumreiche Ernährung und viel Bewegung dem Knochenschwund vor.

(TK Techniker Krankenkasse, 07.07.2005 – NPO)

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