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Untermeerische Bodenschätze im Tonga-Graben

Gold in der Südsee?

Strand in der Karibik © Aztech

Fidschi, Samoa, Tuvalu oder Bora Bora – die klangvollen Namen der Südseeinseln wecken die Sehnsucht nach Sonne, Sand und Urlaubsfreuden. Doch die Forscher der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover und von der Universität Kiel werden kaum Zeit haben, die Traumstrände am anderen Ende der Welt zu genießen. Denn sie befinden sich derzeit auf der Suche nach Bodenschätzen im vulkanisch geprägten Tonga-Tiefseegraben.

Ulrich Schwarz-Schampera von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover und Peter Stoffers von der Universität Kiel leiten die internationale Forschungsfahrt, an der auch neuseeländische, amerikanische, kanadische und französische Wissenschaftler beteiligt sind. Mit Hilfe des amerikanischen Forschungs-U-Bootes PISCES und seinem Mutterschiff RV KA’IMIKAI-O-KANALOA des Hawai’i Undersea Research Laboratory untersuchen die Wissenschaftler eine Kette von mehr als 20 Tiefseevulkanen im Tonga-Tiefseegraben.

Die Vulkane gehören zur 2.500 Kilometer langen Tonga-Kermadec Subduktionszone einige tausend Kilometer östlich von Australien. Erst im Jahr 2002 wurden diese durch das deutsche Forschungsschiff FS Sonne entdeckt. Die vulkanischen Austrittgebiete liegen zum Teil nur 200 Meter unter dem Meeresspiegel und stoßen heiße, magmatische und metallreiche Lösungen aus. Diese sind besonders interessant, da sie auf Erzvorkommen mit erhöhten Kupfer- und Goldgehalten schließen lassen.

Plattentektonik und Rohstoffe

Mithilfe des Tauchbootes wollen die Forscher an zwei dieser submarinen Vulkane zahlreiche Proben nehmen. Aus diesen Untersuchungen erhofft sich das Team um Schwarz-Schampera und Stoffers wichtige Rückschlüsse auf die Lagerstättenbildung und die Rohstoffvorkommen in der Region. Denn möglicherweise ähnelt das geologische Milieu den Entstehungsbedingungen weltweit bedeutender Gold- und Buntmetalllagerstätten, wie sie sich beispielsweise in Chile, Indonesien, Papua-Neuguinea oder auf den Philippinen im Abbau befinden.

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Neben der Lagerstättenerkundung untersuchen die Wissenschaftler aber vor allem die plattentektonischen Vorgänge im Untergrund. Denn entlang des Tonga-Tiefseegrabens taucht bereits seit 40 Millionen Jahren die Pazifische Platte unter die Indisch-Australische Platte ab. Bei dieser so genannten Subduktion schmilzt die abtauchende Platte im Untergrund auf. Ein Teil dieser Schmelze bahnt sich aus der Tiefe seinen Weg zurück an die Oberfläche und bildet durch vulkanische Aktivitäten die so genannten Inselbogensysteme wie die Tonga-Inseln. Trotz zahlreicher Untersuchungen solcher Konvergenzzonen ist jedoch nach wie vor unklar, was genau hierbei im Erdinneren geschieht und welche Rolle die austretenden Gase und Fluide spielen.

Die Expedition der deutschen Forscher wird vom Bundesforschungsministerium, der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe finanziert.

(BGR, 05.07.2005 – AHE)

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