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Geowissen

Machen Handy-Strahlen dumm?

Projekt erforscht Auswirkungen von Elektrosmog an Bienenvölkern

Wie wirkt sich der Einfluss von Elektrosmog auf Lernprozesse aus? Dieser Frage gehen derzeit deutsche Wissenschaftler an Bienen nach. Dabei stehen die Auswirkungen von elektromagnetischen Emissionen von Handys im Mittelpunkt des Forschungsexperiments.

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Da ein Experiment am Menschen ausgeschlossen ist, haben die Forscher Prof. Hermann Stever und Dr. Jochen Kuhn von der Universität in Landau zusammen mit Dr. Christoph Otten, Bienenwissenschaftler am DLR Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen ein Modell entwickelt, das sie an Bienenvölkern überprüfen. Bienenvölker gelten wegen ihres hoch differenzierten Sozialverhaltens als empfindliches Modell zur Überprüfung von Störungen neuronaler Strukturen und eignen sich daher gut als Bioindikatoren. Für diesen innovativen Ansatz wurden der Bildungsinformatiker Stever und der Physiker Kuhn 2004 mit dem Wissenschaftspreis „Best Paper Award“ des im kanadischen Ontario ansässigen Internationalen Instituts für Forschungsstudien in der Systemforschung und Kybernetik (IIAS) ausgezeichnet.

Derzeit läuft ein umfassender Feldversuch im Bieneninstitut in Mayen, um die Beeinflussung von Bienenvölkern durch von Mobiltelefonen hervor gerufenen Emissionsbelastungen zu untersuchen. Der Feldversuch, an dem sechs Studierende über vier Wochen beteiligt sind, wurde detailliert im Rahmen eines Forschungsseminars vorbereitet.

Zwei unterschiedliche Versuchsansätze führen die Jungforscher durch: Im ersten Versuch untersuchen sie, ob das Bauverhalten der Bienen unter Einfluss von elektromagnetischen Wellen beeinträchtigt wird. Ein zweiter Versuchsansatz nimmt das Rückkehrverhalten der Bienen unter Einfluss von Elektrosmog unter die Lupe. Möchte eine Biene nach ihrem Sammelflug zu ihrem Volk zurückfinden, muss sie die Umgebung ihres Stocks erlernen.

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Ob dieses Lernen durch Strahlen beeinflusst wird, prüfen die angehenden Physiker und Mathematiker anhand der Differenz aus- und einfliegender Bienen, um somit die Verlustrate zwischen bestrahlten und unbestrahlten Völkern zu ermitteln. Mit ersten Versuchsergebnissen rechnen Stever und Kuhn im August.

(Universität Koblenz-Landau, 04.07.2005 – NPO)

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