Die deutschen Behörden sind nicht ausreichend auf eine längere Hitzewelle vorbereitet, wie sie etwa im Sommer 2003 mehrere tausend Todesopfer gefordert hatte. Fehlende Notfallpläne sind die Ursache dafür, dass Hitzewarnungen beispielsweise des Deutschen Wetterdienstes nicht an besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen wie Alte und Kranke weitergeleitet werden.
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Wie die ZEIT berichtet, hatte der Leiter für Medizin-Meteorologie beim Deutsche Wetterdienst, Gerd Jendritzky, beispielsweise am vergangenen Wochenende für den Südwesten Deutschlands Hitzealarm ausgelöst. Die Warnungen verpuffen allerdings in weiten Teilen Deutschlands, da die Gesundheitsämter vieler Bundesländer nicht einmal alle Adressen der Altenheime kennen.
Bis auf Hessen hat kein Bundesland ausreichende Notfallpläne für den Hitzealarm, heißt es in der ZEIT. Welche Konsequenzen extreme Temperaturen haben können, zeigte der Jahrhundertsommer 2003: In Frankreich starben 14.805 Menschen durch einen tödlichen Hitzekollaps, in Deutschland waren es 7.000 Menschen.
„Ich war völlig hilflos“, sagt Gerd Jendritzky, „ich hab noch nie in meinem Leben so oft die Worte ’nicht zuständig‘ gehört, wenn ich versuchte, irgendwelche Behörden darauf aufmerksam zu machen, was hier abgeht.“
In Frankreich dagegen liegen für solche Fälle bereits umfassende Notfallpläne vor, in den USA sind sie schon seit einigen Jahren in Kraft. Der Deutsche Wetterdienst betreibt seit Mai einen
Hitzewarndienst.
(ZEIT, 23.06.2005 – DLO)