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Geowissen

Berliner werden weniger

Forscher untersuchen Bevölkerungsentwicklung in deutschen Millionenstädten

Sterben die Deutschen aus? © IMSI MasterClips

Während in Berlin genau wie in ganz Deutschland in Zukunft immer weniger Menschen leben werden, können Metropolen wie Hamburg und München hinsichtlich ihrer Einwohnerzahl bis zum Jahr 2040 deutlich zulegen. Dies belegt eine Studie, die von Professor Eckart Bomsdorf und Bernhard Babel am Seminar für Wirtschafts- und Sozialstatistik der Universität zu Köln durchgeführt wurde. Ohne Zuzüge in größerem Umfang, so die Forscher, würde jedoch auch in diesen Städten der Bevölkerungsumfang kräftig zurückgehen.

Die Studie zeigt, dass der demografische Wandel in Deutschland auch vor den Städten und Gemeinden nicht halt macht. Untersucht wurde die demografische Entwicklung der vier größten Städte Deutschland bis zum Jahre 2040. Die Ergebnisse zeigen, dass sich diese Städte trotz niedriger Geburtenzahlen in unterschiedlichem Umfang vom allgemeinen Trend abkoppeln können. Dies ist vor allem auf die große Zahl von Zuzügen zurückzuführen.

Der demografische Wandel wird sich insbesondere in Berlin bemerkbar machen. Dort wird die Einwohnerzahl von derzeit etwa 3,4 Millionen auf nur noch knapp über drei Millionen zurückgehen. Der Anteil der mindestens 65-Jährigen an der Bevölkerung wird sich bis zum Jahr 2040 um 64 Prozent erhöhen. Während Ende 2003 in Berlin 130.000 Personen mit einem Alter von mindestens 80 Jahren und 603.000 Personen mit einem Alter unter 20 Jahren lebten, wird sich die Zahl der mindestens 80-Jährigen bis zum Jahr 2040 verdoppeln und die Zahl der unter 20-Jährigen wird auf 436.000 zurückgehen. Ohne jegliche Wanderungen würde der Rückgang noch deutlicher ausfallen und die Bevölkerung Berlins bis zum Jahr 2040 sogar auf 2,6 Millionen Einwohner sinken.

Köln stabil, Hamburg und München wachsen

Im Gegensatz zu Berlin wird die Stadt Köln ihre Bevölkerungszahl bis zum Jahr 2040 nicht nur halten können, sondern geringfügig von 1,02 Millionen auf 1,04 Millionen (Personen mit Haupt- oder Nebenwohnung) steigern. Ohne Zuzüge würde allerdings die Bevölkerung Kölns bis zum Jahr 2040 um 20 Prozent zurückgehen. Der Alterungsprozess der Bevölkerung ist in Köln im Vergleich zu Berlin nicht so dramatisch. So wird der Anteil der mindestens 65-Jährigen bis zum Jahre 2040 lediglich um 25 Prozent ansteigen.

Hamburg und München können nach den Ergebnissen der Kölner Wirtschaftswissenschaftler bis zum Jahr 2040 sogar mit einem deutlichen Bevölkerungswachstum rechnen (15 bzw. 10 Prozent). Auch der Anteil der mindestens 65-Jährigen wird sich in Hamburg und München deutlich langsamer nach oben entwickeln (15 bzw. 23 Prozent). Beide Städte würden jedoch ohne Wanderungsaktivitäten ebenso wie Berlin und Köln einen Bevölkerungsrückgang hinnehmen müssen.

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(idw – Universität zu Köln, 16.06.2005 – DLO)

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