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GEOTECHNOLOGIEN

GEOTECHNOLOGIEN im Focus: Kontinentränder

Zwischen Schatztruhe und Schleudersitz

Ballungsraum San Francisco © NASA/EO

Sie stehen im Mittelpunkt zahlreicher Expeditionen und Forschungsprojekte: Die Kontinentränder. Immer häufiger kreuzen Forschungschiffe mit deutschen und internationalen Wissenschaftlerteams an Bord vor Namibia, der Westküste Costa Ricas oder dem östlichen Mittelmeer um diese Grenzen zwischen Kontinenten und Ozeanen zu erkunden.

{b}Grenze zwischen Land und Meer{/b}
{1r}Doch was sind Kontinentränder überhaupt? Und was macht sie so interessant? Die meisten Menschen können sich unter ihnen kaum etwas vorstellen. Dabei ist der weltumspannende Saum zwischen Land und Meer von immenser Bedeutung – nicht nur für die Geowissenschaft, sondern auch für das Leben der meisten Menschen auf der Erde.

Denn mehr als 60 Prozent der Weltbevölkerung leben heute in einem nur 100 Kilometer schmalen Küstenstreifen entlang der Weltmeere und sind damit direkte Anwohner der Kontinentränder. Damit gehören diese zu den wichtigsten Lebens- und Wirtschaftsräumen weltweit. Mit wachsender Weltbevölkerung könnte ihre Bedeutung sogar noch zunehmen. Und das hat sowohl positive als auch negative Folgen:

{b}Ein zweischneidiges Schwert…{/b}
Durch ihre besondere geologische Situation an den „Nahtstellen“ der Erde, den Grenzen zwischen den tektonischen Platten, haben sich an den Kontinenträndern reiche Rohstoffvorkommen abgelagert. Gleichzeitig aber ist die Erde hier stellenweise besonders unruhig: Extreme Naturereignisse wie Erdbeben, Vulkanausbrüche und Flutwelle häufen sich. Die dichtbesiedelten Küstenregionen sitzen damit gleichsam auf dem „Schleudersitz“.

Genau hier sollen daher aktuelle und zukünftige Forschungsprojekte, viele davon auch unter deutscher Beteiligung, ansetzen. Denn bekannt ist bisher zwar, dass die „Risiko-Nutzen-Bilanz“ einer solchen Grenzregion davon abhängt, ob sie „aktiv“ oder „passiv“ ist:

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{2l}Aktiv sind beispielsweise die Gebiete rund um den Pazifik, in denen die Erdplatten sich aufeinander zu bewegen und dabei eine unter die andere gedrückt wird. Hier konzentrieren sich mehr als 90 Prozent der globalen Erdbebenaktivität und fast alle hochexplosiven Vulkane. Gleichzeitig liegen hier aber auch die großen Ballungsräume Japans, Indonesiens, der Philippinen und der Westküste der USA und Kanadas.

Relativ ruhig geht es dagegen an den passiven Kontinenträndern, wie der Ostküste Nord- und Südamerikas oder der Atlantikküste Afrikas zu. Hier fehlen Vulkane, und Erdbeben treten nur selten und in großen zeitlichen Abständen auf. Dafür finden sich hier andere, rätselhafte Phänomene, wie beispielsweise die wiederkehrenden Giftgasausbrüche vor der Küste Namibias. Eine Expedition im Rahmen des Forschungsprogramms GEOTECHNOLOGIEN hat hier kürzlich überraschende neue Ergebnisse

Sie stehen im Mittelpunkt zahlreicher Expeditionen und Forschungsprojekte: Die Kontinentränder. Immer häufiger kreuzen Forschungschiffe mit deutschen und internationalen Wissenschaftlerteams an Bord vor Namibia, der Westküste Costa Ricas oder dem östlichen Mittelmeer um diese Grenzen zwischen Kontinenten und Ozeanen zu erkunden.

Grenze zwischen Land und Meer

Doch was sind Kontinentränder überhaupt? Und was macht sie so interessant? Die meisten Menschen können sich unter ihnen kaum etwas vorstellen. Dabei ist der weltumspannende Saum zwischen Land und Meer von immenser Bedeutung – nicht nur für die Geowissenschaft, sondern auch für das Leben der meisten Menschen auf der Erde.

Denn mehr als 60 Prozent der Weltbevölkerung leben heute in einem nur 100 Kilometer schmalen Küstenstreifen entlang der Weltmeere und sind damit direkte Anwohner der Kontinentränder. Damit gehören diese zu den wichtigsten Lebens- und Wirtschaftsräumen weltweit. Mit wachsender Weltbevölkerung könnte ihre Bedeutung sogar noch zunehmen. Und das hat sowohl positive als auch negative Folgen:

Ein zweischneidiges Schwert…

Durch ihre besondere geologische Situation an den „Nahtstellen“ der Erde, den Grenzen zwischen den tektonischen Platten, haben sich an den Kontinenträndern reiche Rohstoffvorkommen abgelagert. Gleichzeitig aber ist die Erde hier stellenweise besonders unruhig: Extreme Naturereignisse wie Erdbeben, Vulkanausbrüche und Flutwelle häufen sich. Die dichtbesiedelten Küstenregionen sitzen damit gleichsam auf dem „Schleudersitz“.

Genau hier sollen daher aktuelle und zukünftige Forschungsprojekte, viele davon auch unter deutscher Beteiligung, ansetzen. Denn bekannt ist bisher zwar, dass die „Risiko-Nutzen-Bilanz“ einer solchen Grenzregion davon abhängt, ob sie „aktiv“ oder „passiv“ ist:

Verschiebung der Niederschlagsgebiete zur Zeit des Sommer- bzw. Wintermonsuns. © MARUM, Universität Bremen

Aktiv sind beispielsweise die Gebiete rund um den Pazifik, in denen die Erdplatten sich aufeinander zu bewegen und dabei eine unter die andere gedrückt wird. Hier konzentrieren sich mehr als 90 Prozent der globalen Erdbebenaktivität und fast alle hochexplosiven Vulkane. Gleichzeitig liegen hier aber auch die großen Ballungsräume Japans, Indonesiens, der Philippinen und der Westküste der USA und Kanadas.

Relativ ruhig geht es dagegen an den passiven Kontinenträndern, wie der Ostküste Nord- und Südamerikas oder der Atlantikküste Afrikas zu. Hier fehlen Vulkane, und Erdbeben treten nur selten und in großen zeitlichen Abständen auf. Dafür finden sich hier andere, rätselhafte Phänomene, wie beispielsweise die wiederkehrenden Giftgasausbrüche vor der Küste Namibias. Eine Expedition im Rahmen des Forschungsprogramms GEOTECHNOLOGIEN hat hier kürzlich überraschende neue Ergebnisse zur Entstehung dieser Schwefelgase erbracht.

…mit viel Forschungsbedarf

Doch welche Mechanismen bei den verschiedenen Prozessen der Kontinentränder entscheidenden Einfluss haben, wie beispielsweise das Material verschiedener Gesteinsschichten miteinander wechselwirkt und welche Rolle dabei der Stoffaustausch mit Ozean und Atmosphäre spielt, ist erst in Ansätzen erforscht. Und auch die Verteilung und der Umfang der Rohstoffreserven in diesen Gebieten lässt sich zur Zeit bestenfalls abschätzen.

In dieser im Herbst erstellten Aufnahme sind die möglichen Salzwasser-Rinnsale an den Hängen des Horowitz-Kraters gut zu erkennen. © NASA / JPL / University of Arizona

Schon jetzt sind daher mehrere Forschungsprojekte auch im Rahmen des Programms GEOTECHNOLOGIEN in der Planung, die diese noch offenen Fragen beantworten sollen. Forschungsgegenstand sind dabei beispielsweise der aktive Kontinentrand im östlichen Mittelmeer und das von ihm ausgehende Erdbebenrisiko, aber auch die vulkanischen Grenzgebiete vor der Küste Argentiniens oder im indonesischen Sundabogen.

Was noch an Projekten geplant ist und welche Vorarbeiten bereits geleistet wurden, wollen wir im Laufe der nächsten Wochen an dieser Stelle berichten….

Mehr Informationen über das Thema und das Forschungsprogramm GEOTECHNOLOGIEN finden Sie hier in g-o.de.

(g-o.de/GEOTECHNOLOGIEN, 09.02.2004 – NPO)

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