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Medizin

Imfpstoff gegen Ebola und Marburg

Tests an Affen zeigten hundertprozentige Schutzwirkung

Ebola- und Marburg-Viren gehören zu den tödlichsten Krankheitserregern der Erde. Bislang gab es gegen sie kein Mittel. Doch jetzt haben Wissenschaftler Impfstoffe entwickelt, die zumindest in ersten Tests an Affen einen hundertprozentigen Schutz gegen eine Infektion geboten haben.

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Die Forscher Dr. Heinz Feldmann und Dr. Steven Jones von der kanadischen Gesundheitsbehörde PHAC und Dr. Thomas Geisbert von der amerikanischen medizinischen Militärforschungseinrichtung USAMRIID haben in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Nature Medicine einen Artikel veröffentlicht, in dem sie berichten, dass von ihnen entwickelte Impfstoffe Affen zu hundert Prozent gegen eine Infektion mit diesen oft tödlich endenden Krankheiten schützen konnten.

Affen sind dafür bekannt, dass sie bei Infektion mit hämorrhagischen Fiebern wie Ebola Symptome entwickeln, die denen von Menschen gleichen. Die Demonstration , dass die neuen Impfstoffe sicher und wirksam bei dieser Tiergruppe ist, könnte daher, so die Forscher, ein viel versprechendes Anzeichen für eine großes Potenzial auch als Schutzimpfung beim Menschen sein.

„Wenn man die Tragödien sieht, die diese Viren verursachen, ist es sehr frustrierend, dass wir nicht mehr tun können, um den betroffenen Menschen zu helfen“, erklärt Feldmann, der gemeinsam mit Kollegen beim jüngsten Marburg-Ausbruch in Angola diagnostische Hilfe geleistet hat. „Es wird einige Zeit dauern, bis wir diese Impfstoffe im Feld einsetzen können, aber es ist befriedigend zu wissen, dass wir dem näher kommen.“

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Nach Angaben von Thomas Geisbert, ist dies die erste Impfung, die nicht menschliche Primaten vor Ebola und Marburg erfolgreich geschützt hat. „Der Impfstoff zielt auf die dendritischen Zellen, die selben, die auch Ebola und Marburg angreifen“, erklärt der Forscher. „Diese Zellen sind wichtig, um eine schützende Immunantwort zu erzeugen. Damit geht der Impfstoff genau dahin, wo wir ihn hinhaben wollten.“

Den Impfstoff entwickelten die kanadischen Forscher, indem sie bei einem Tiervirus, dem so genannten vesikulären Stomatitis Virus, ein Oberflächenprotein mit dem entsprechenden Gegenpart eines Ebola oder Marburg-Virus ersetzten. Nach umfangreichen Tests an Mäusen und Meerschweinchen wurden in Kooperation mit dem Forschungslabor der USAMRID die ersten Versuche an Affen gestartet.

Nach Ansicht der kanadischen Gesundheitsstaatsekretärin Carolyn Bennett könnten nun Menschen weltweit von der Impfstoffentwicklung profitieren, „indem sowohl Ausbrüche dort gestoppt werden können, wo sie entstehen, als auch das Risiko reduziert wird, dass diese Viren als Biowaffen eingesetzt werden.“

(US Army Medical Research Institute of Infectious Diseases, 06.06.2005 – NPO)

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