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Bildung

Aberglaube nimmt zu

Kleeblätter und schwarze Katzen trotz High-Tech im Trend

Schwarze Katze © IMSI MasterClips

Auch in einer Zeit, die durch Technik und Wissenschaft geprägt ist, hat der Aberglaube seine Überzeugungskraft nicht verloren. Im Gegenteil, aus Umfragen wird deutlich, dass der irrationale Glaube an gute oder schlimme Vorzeichen in der Bevölkerung lebt und heute weiter verbreitet ist als noch vor einem Vierteljahrhundert.

Das Institut für Demoskopie Allensbach führt seit Jahrzehnten regelmäßig Umfragen zu diesem Thema durch. In der letzten wurden zwischen dem 25. Februar und dem 5. März diesen Jahres 1.027 Menschen ab 16 Jahren zu ihren Vorstellungen gefragt. Dabei wurde unter anderem eine Liste von klassisch symbolträchtigen Ereignissen oder Dingen vorgelegt, verbunden mit dieser Frage: „Auch wenn Sie selbst nicht abergläubisch sind – wenn Sie sich diese Liste einmal durchlesen: Bei was davon glauben Sie, dass es vielleicht eine Bedeutung haben könnte, worauf geben Sie selbst auch immer acht?“

42 Prozent der Deutschen glauben daran, daß das vierblättrige Kleeblatt Gutes bedeutet. 40 Prozent denken, dass es irgendwie lebensbedeutsam ist, am nächtlichen Himmel zufällig Sternschnuppen zu sehen. 36 Prozent halten die Begegnung mit einem Schornsteinfeger für ein Glück verheißendes Omen.

Eher gefürchtet wird die Zahl 13. Mehr als jeder vierte, das entspricht 28 Prozent der Befragten, will nicht ausschließen, daß solche Zahlenmagie tatsächlich bedeutungsvoll sein könnte. Ähnlich ist es mit den schwarzen Katzen, die einem von links über den Weg laufen. Jeder vierte sieht darin ein ungutes Vorzeichen.

Die Langzeitstudie zum Aberglauben, die das Allensbacher Institut seit 1973 durchführt, zeigt, dass die Bevölkerung all diesen und anderen Signalen aus der Welt des Aberglaubens heute mehr Bedeutung beimisst als in den 70er Jahren. In Westdeutschland haben damals nur etwa halb soviele Menschen (22 Prozent) an einen bedeutungsvollen Zusammenhang zwischen einem zufällig durch den Weltraum sausenden und verglühenden Meteoriten und demjenigen geglaubt, der ihn zufällig sieht.

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Auch, daß ein vierblättriges Kleeblatt das Glück anziehen könnte, glaubte damals ein sehr viel kleinerer Teil der westdeutschen Bevölkerung (26 Prozent) als heute (42 Prozent). Und umgekehrt, dass man vorsichtshalber immer auf die Zahl 13 achten müsse, meinten damals nur 17 Prozent, heute glauben das 28 Prozent.

Während die Bevölkerung in Ostdeutschland im allgemeinen in Glaubensfragen sehr viel weniger aufgeschlossen ist als die Bevölkerung in Westdeutschland, unterscheidet sie sich in puncto Aberglauben so gut wie gar nicht von der westdeutschen. Hier wie dort lehnen es nur jeweils 32 Prozent aller Erwachsenen ab, den Zeichen aus der Welt des Aberglaubens überhaupt irgendeine Bedeutung zukommen zu lassen.

(Allensbach, 27.04.2005 – NPO)

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