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Umwelt

Bambusblüte: Null-Diät für Pandas?

Rettungsplan sieht Umsiedlung von Panda-Bären vor

Großer Panda © IMSI MasterClips

Der Bambus in China blüht. Was jedoch zunächst wie eine frohe Botschaft klingt, könnte für die ohnehin vom Aussterben bedrohten Großen Pandas eine große Gefahr bedeuten. Denn ihre Nahrungsgrundlage droht damit zu schwinden.

Die Bambus-Blüte erfolgt bei den rund 1.200 verschiedenen Bambusarten nur sehr selten alle paar Jahrzehnte. Dass der Bambus blüht, klingt auf den ersten Blick zwar wie eine frohe Botschaft, entpuppt sich auf den zweiten jedoch auch als Gefahr: Denn der Bambus stirbt nach der Blüte ab, und es dauert mehrere Jahre, bis er wieder nachgewachsen ist. Darunter leiden nach Einschätzung des WWF vor allem die Großen Pandas, die sich hauptsächlich von Bambus ernähren.

Ein ausgewachsener Panda verspeist jeden Tag bis zu 35 Kilogramm der nährstoffarmen Blätter und Stängel.

„Die Pandas stehen seit vielen Jahren auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Wenn sie keinen Bambus mehr finden und den Gürtel enger schnallen müssen, kann das verheerende Folgen haben“, befürchtet die Artenschutzexpertin Susanne Honnef vom WWF Deutschland. Sie betreut die Naturschutzprojekte zum Schutz des Großen Pandas in China. Der WWF ist angesichts der aktuellen Bambusblüte beunruhigt, da eine große Blüte in den 1980er Jahren zum Tod von rund einem Viertel aller noch in freier Wildbahn lebenden Pandas führte. Damals starben etwa 250 Tiere.

Noch ist die Lage nach Ansicht von Susanne Honnef nicht so verheerend wie bei der letzten großen Blüte. Bislang wurden keine verhungerten Pandas aufgefunden. „Die Bambusblüte findet zurzeit nur in einem relativ kleinen Gebiet in der Provinz Sichuan statt. Noch haben die dort lebenden Pandas die Chance, auf andere Bambusreserven in der näheren Umgebung auszuweichen“, schätzt sie die Lage ein.

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Umsiedlung geplant

Für den Notfall haben die zuständigen Behörden bereits einen Rettungsplan entwickelt, der vorsieht, einzelne der zurzeit 22 betroffenen Bären in speziellen Auffangstationen aufzupäppeln und dann wieder in „bambussichere“ Gebiete zu bringen. Um die Auswirkungen der Bambusblüte auf die Pandas möglichst gering zu halten und schnell reagieren zu können, haben die chinesischen Behörden ihre Beobachtungen in den betroffenen Regionen verstärkt. Susanne Honnef: „Wir hoffen, dass es dieses Mal nicht zum Äußersten kommt.“

Der WWF schätzt, dass in China nur noch rund 1.600 Große Pandas leben. Seit 1980 arbeitet die Umweltorganisation gemeinsam mit den chinesischen Behörden daran, die Lebensbedingungen für das Wappentier des WWF zu verbessern. Um das Überleben der Bären zu sichern, setzt sich der WWF unter anderem dafür ein, dass mehr Schutzgebiete geschaffen und diese untereinander vernetzt werden. So sollen die Pandas vor Wilderern geschützt und ihre Rückzugsräume vergrößert werden.

(WWF, 25.04.2005 – NPO)

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