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Umwelt

China: Umweltschutz wichtiger als gedacht

WWF setzt große Hoffnungen auf die chinesische Industrie

Für chinesische Unternehmen spielt Umweltschutz eine stärkere Rolle als vermutet. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des WWF unter 182 der größten und wichtigsten Konzerne Chinas hervor. Danach gehört bei mehr als der Hälfte aller Firmen der Umweltschutz bereits zu den Grundwerten ihrer Unternehmenspolitik. Auch die Verbesserung von Umweltstandards und Umweltschutzmaßnahmen wurde von den Teilnehmern der Studie als wichtig bezeichnet.

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„Viele bedeutende chinesische Unternehmen sind umweltbewusster, als sie meist dargestellt werden“, stellte Peng Lei fest, der beim WWF China für Handels- und Investitionspolitik zuständig ist. Der WWF setzt angesichts der Umfrageergebnisse große Hoffnungen in die chinesische Industrie. Deren umweltorientiertes Verhalten könne angesichts des Wirtschaftsbooms im Reich der Mitte und der zu erwartenden Rolle chinesischer Unternehmen auf den internationalen Märkten dazu beitragen, Umweltprobleme im globalen Maßstab zu lösen.

„China hat das Potenzial, zum weltweit führenden Exporteur und Investor von nachhaltigen Produkten zu werden und dadurch weltweit den Umweltschutz voranzutreiben“, meint Susanne Honnef, die die Naturschutzprojekte des WWF Deutschland in China betreut.

Die Umfrage wurde unter Unternehmen aus den Sektoren Energieerzeugung, Finanzen, Elektronik und Informationstechnologie durchgeführt, darunter die Bank von Shanghai und die chinesische Telekom.

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„Damit die guten Absichten vieler Unternehmen nicht im Sande verlaufen, muss die Politik das Umweltbewusstsein chinesischer Firmen zum Beispiel durch finanzielle Anreize gezielt fördern“, verlangt Susanne Honnef angesichts der Umfrageergebnisse. Auch die Europäische Union, die USA und Japan könnten den Umweltschutz in China durch eine gezielte Nachfrage fördern.

In 22 Prozent der befragten Unternehmen gelten strengere Umweltstandards als von der Gesetzgebung gefordert – zum Beispiel für die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes, für die Müllentsorgung und die Nutzung energieeffizienter Technologien.

In der Umfrage wiesen einige der Teilnehmer allerdings auch darauf hin, dass es in China Unternehmen gebe, die sich für eine Aufweichung der Umweltgesetzgebung einsetzen oder sogar versuchen, geltendes Recht zu brechen. Der WWF setzt sich in China verstärkt dafür ein, auch diese Unternehmen zum Umdenken zu bewegen.

(WWF, 21.04.2005 – DLO)

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