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Geowissen

Methanhydrate vor Südkorea

Suche nach der Energie der Zukunft

Südkorea wird mit deutscher Unterstützung vermutete Methanhydrat-Vorkommen vor der eigenen Küste untersuchen. Aufgrund seines hohen Methangehalts wird Methanhydrat als mögliche Energiequelle der Zukunft hoch gehandelt, denn die Vorkommen an Kontinentalrändern und im Permafrost an Land enthalten wahrscheinlich mehr Energie, als alle bekannten fossilen Energieträger zusammen. Eine Zusammenarbeit zwischen dem Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel und dem Korea Institute of Geosciences and Mineral Resources wurde nun besiegelt.

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Südkorea setzt vor allem auf das Know-how der Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR), die in der Gashydratforschung weltweit eine führende Rolle spielen. Das Kieler Institut verfügt darüber hinaus über meerestechnische Spezialgeräte, die ebenfalls im Rahmen des Kooperationsprojekts zum Einsatz kommen sollen. Der von den Direktoren beider Institute kürzlich in Berlin in Gegenwart des südkoreanischen Ministers für Handel, Industrie und Energie, Hee-Beom Lee geschlossene Vertrag legt eine vorläufige Projektlaufzeit von zehn Jahren fest, wobei von koreanischer Seite insgesamt 100 Millionen Euro investiert werden sollen.

Bei Methanhydrat handelt es sich um hochkonzentrierte Methan-Wasserverbindungen, die in fester Form am Meeresboden in Tiefen ab etwa 500 Metern bei Temperaturen von 2-4 Grad Celsius auftreten. Aufgrund seines hohen Methangehalts wird Methanhydrat als mögliche Energiequelle der Zukunft hoch gehandelt, denn die Vorkommen an Kontinentalrändern und im Permafrost an Land enthalten wahrscheinlich mehr Energie, als alle bekannten fossilen Energieträger zusammen. Bei der Verbrennung von Methan entsteht jedoch Kohlendioxid, welches die globale Erderwärmung zusätzlich beschleunigen könnte. Allerdings wird bereits jetzt über Konzepte nachgedacht, bei der das durch die Verbrennung von Methanhydrat freiwerdende Kohlendioxid aufgefangen und nicht in die Atmosphäre entlassen wird.

Ziel der deutsch-koreanischen Kooperation ist es, Chancen und Risiken der Methanhydratnutzung zu untersuchen und dementsprechende Handlungsempfehlungen zu geben.

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(ifm-geomar, 19.04.2005 – AHE)

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