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Umwelt

Weltwassertag: Kampf gegen den Durst

Aktionsprogramm „Water for Life“ gestartet

Über Wasser machen sich die meisten Deutschen keine Gedanken. Man dreht den Wasserhahn auf – fertig. Für viele Menschen ist das anders. Sie sind oft kilometerweit von der nächsten Wasserquelle entfernt, die Vorzüge von sauberem Trinkwasser oder gar von Dusche oder Wasserklosett kennen sie nur vom Hörensagen. Die Vereinten Nationen wollen diesen Missstand nicht hinnehmen und haben deshalb am heutigen 22. März den Weltwassertag ausgerufen.

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Nach UN-Angaben leiden weltweit über eine Milliarde Menschen an unzureichender Versorgung mit Trinkwasser, knapp 2,5 Milliarden Menschen verfügen nicht über ausreichende Sanitäreinrichtungen. Der diesjährige Weltwassertag ist deshalb auch der Auftakt für ein zehnjähriges Aktionsprogramm der Vereinten Nationen (UN) unter dem Motto „Water for Life“.

Internationale Zusammenarbeit nötig

Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hat in diesem Zusammenhang verstärkte Anstrengungen bei Wassertechnologie und Wasserwirtschaft verlangt. „Nur so kann das Ziel der Vereinten Nationen, den Anteil der Menschen ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser bis zum Jahr 2015 zu halbieren, erreicht werden“, erklärte Bulmahn am Dienstag.

Bulmahn forderte den effektiven Ausbau der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) habe auch hier in den Jahren eine konsequente Strategie verfolgt. Das BMBF fördere gemeinsam mit der deutschen Wirtschaft zahlreiche interdisziplinäre Projekte auf dem Gebiet der nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasserressourcen – vor allem in Ost- und Zentralasien, im Nahen Osten und in Afrika. Der Anteil international ausgerichteter Projekte im Rahmen der Wasserforschung mache mittlerweile fast ein Drittel der gesamten jährlichen Förderung in diesem Bereich von rund 40 Millionen Euro aus.

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Auch Bundesumweltminister Jürgen Trittin begrüßte, dass die Vereinten Nationen den Zeitraum von 2005 bis 2015 für stärkere internationale Bemühungen zu einer gesicherten Wasserversorgung und sanitären Grundversorgung ausgerufen haben. Trittin: „Wenn wir die Armut in der Welt wirksam bekämpfen und Konflikte vermindern wollen, hat Wasser erste Priorität.“

Alarm beim Grundwasser?

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat anlässlich des heutigen Weltwassertages einen besseren Schutz des Grundwassers gefordert. Bundesweit sind nach Angaben der Umweltschutzorganisation 50 und örtlich bis zu 90 Prozent des Grundwassers in einem alarmierenden Zustand. Mit der nun beginnenden UN-Dekade zur nachhaltigen Wassernutzung und der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) müssten Bund und Länder jetzt die Chance nutzen, um die Ursachen der Belastung anzugehen.

Die Hauptbelastung des Grundwassers, so der BUND, stelle die intensive Landwirtschaft dar. Noch immer sei es den Landwirten erlaubt, rund ein Drittel mehr Dünger auf Äckern auszubringen als die Pflanzen aufnehmen könnten. Im Durchschnitt betrage daher die Überdüngung 80 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr. Gleichzeitig verschmutze die intensive Landwirtschaft das Grundwasser mit Pestiziden. Trotz zahlreicher Willensbekundungen aus Industrie und Landwirtschaft seien diese Belastungen weitgehend unverändert geblieben.

(BUND, BMU, BMZ, THW, 22.03.2005 – DLO)

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