Eisen ist der Prototyp eines magnetischen Metalls – das lernen schon Kleinkinder beim Spiel mit einem Magneten. Doch es geht auch anders: In extrem kleinen Strukturen, auf der Skala von einem millionstel Millimeter, kann Eisen vollkommen neue Eigenschaften annehmen – und sogar seinen Magnetsimus verlieren.
Wie in der neuesten Ausgabe der bekannten Fachzeitschrift „Physical Review Letters“ sowie derzeit auf der größten europäischen Physikertagung in Berlin berichtet wird, ist es einem Forscherteam um den Hamburger Physikprofessor Roland Wiesendanger erstmals gelungen, eine unmagnetische („antiferromagnetische“) Form des Eisens in einzelnen Atomlagen zu präparieren und direkt sichtbar zu machen.
Dafür verwendeten die Forscher ein in Hamburg entwickeltes, weltweit einmaliges Supermikroskop am Hamburger Zentrum für Mikrostrukturforschung, welches atomare Strukturen abbilden und gleichzeitig deren magnetische Eigenschaften bestimmen kann.
Die neue Entdeckung ist sowohl von grundlegender Bedeutung im Hinblick auf das Verständnis magnetischer Wechselwirkungen auf extrem kleinen Skalen als auch von technologischem Interesse im Hinblick auf neue nanoskalige Bauelemente der „Spintronik“, einer neuen Elektronik unter Ausnutzung der magnetischen Eigenschaften, des „Spins“ der Elektronen.
(Kompetenzzentrum Nanoanalytik, 09.03.2005 – NPO)