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Technik

Gehirn als Modell für intelligente Computerprogramme

Mit Wissensprozessoren zu neuen Ideen

Heutige Suchmaschinen liefern Dokumente, die man auf die gewünschten Informationen hin durchsuchen muss. Die vom BMBF geförderte IKAR/OS-Technologie geht einen Schritt weiter: Sie liefert die Informationen direkt. Mit hirnähnlichen Methoden findet sie auch Informationen, die die Suchwörter nicht enthalten, damit aber in Beziehung stehen. So hilft sie Forschern bei Ideenfindung und Hypothesengenerierung.

Die innovative Software-Technologie wurde von deutschen Hirnforschern um

Professor Ernst Pöppel von der Universität München zusammen mit dem Berliner Unternehmen iAS entwickelt. Sie ist in der Pharmaindustrie bereits erfolgreich im industriellen Einsatz und kam beim „Innovationspreis der Deutschen

Wirtschaft 2004″ unter die Top-5.

Jede erfolgreiche Forschung, jede Innovation lebt von Ideen. Intelligente Computerprogramme auf Basis der IKAR/OS-Technologie (Intelligent Knowledge And Research Operating System) werden Forschern zukünftig bei der Suche nach Innovationen helfen.

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Herzstück von IKAR/OS ist ein ausgeklügeltes, assoziatives Datenmodell, das Abermillionen von Einzelinformationen in kürzester Zeit auf eine Fragestellung hin rekombiniert und gewichtet. Wissenschaftler können Informationen in Zusammenhängen erkennen und Beziehungen entdecken, die weder gesucht, noch erwartet wurden. Und genau das sind Momente, die Einfälle und Ideen locken. „Als Vorbild für das neuartige Datenmodell dienten Erkenntnisse der Organisation expliziten Wissens im menschlichen Gehirn, weshalb wir auch von „Brainlike Information Management“ sprechen.“ erläutert Pöppel.

„Doch damit geben wir uns nicht zufrieden“, fügt Martin C. Hirsch, iAS-Geschäftsführer hinzu. „Unsere Softwareingenieure sind schon an der zweiten, faszinierenden Herausforderung: Das System soll selbst abschätzen können, welche Informationen noch fehlen und sich dann auf die Suche in Datenquellen wie dem Internet oder digitalen Bibliotheken machen.“

Während Namensvetter Ikarus ins Meer stürzte, hat die IKAR/OS-Technologie bereits Eingang in den Forschungsalltag der pharmazeutischen Industrie gefunden. „IKAR/OS ist ein schönes Beispiel, wie Wissenschaftsförderung nicht nur bei Großprojekten wie dem Airbus 380 zu zukunftsweisenden Produkten führen kann“, so die einhellige Meinung der Ergebnispräsentation der 1. IKAR/OS-Förderperiode.

Schon heute zeichnet sich ein Einsatz in der Medizintechnik und Sicherheitsbranche oder zur Organisation von explizitem Wissen in humanoiden Robotern ab. Und auch wenn dies teilweise noch Zukunftsmusik ist – mit IKAR/OS werden intelligente, autonome Wissensassistenten bald Einzug in den Alltag haben.

(iAS, 22.02.2005 – DLO)

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