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Ökologie

Volkszählung bei Amur-Tigern

Suche nach Spuren im Schnee

Amur Tiger © WWF Canon / Vladimir FILONOV

Im Russischen Fernen Osten haben Artenschützer vor kurzem den Startschuss für die umfassendste Tigerzählung seit 1996 gegeben. Bei der letzten Bestandserfassung von wurde die Anzahl der Amur-Tiger auf rund 450 Tiere geschätzt. Der WWF und andere Umweltschutzorganisationen hoffen, dass sich Bemühungen zur Rettung der Tiger gelohnt haben und die Zahl der Tiger vielleicht sogar wieder angestiegen ist.

Inventur läuft seit Dezember 2004

Frank Mörschel, der beim WWF Deutschland die Naturschutzprojekte im Russischen Fernen Osten koordiniert, geht davon aus, dass die Bestände seither stabil geblieben sind: „Die Zählung wird hoffentlich zeigen, dass sich unsere jahrelangen Anstrengungen zum Schutz der Tiger gelohnt haben. Wenn die Anzahl der Tiere sogar gestiegen ist, wäre das ein riesiger Erfolg für den Umweltschutz im Russischen Fernen Osten.“

Bereits seit Dezember sind mehr als 1.000 Feldforscher in dem zumeist schwer zugänglichen und kaum besiedelten Gelände in den russischen Provinzen Primorski und Khabarovski Krai unterwegs, um die Spuren der letzten Amur-Tiger im Schnee ausfindig zu machen. Seit dem 9. Februar 2005 gehen sie in einem 5-Tagesmarsch die Tiger-Routen auf einer Strecke von rund 10.000 Kilometer ab und verzeichnen jede einzelne Spur genau.

Bis zuverlässige Ergebnisse vorliegen, gehen nach Ansicht von Frank Mörschel noch einige Monate ins Land. Die Erhebung soll auch Aufschluss über die Bestände der Beutetiere des Tigers geben. Der WWF unterstützt die Tigerzählung finanziell und ist an der Konzeption und Organisation maßgeblich beteiligt.

Drei Meter lange Giganten

Die Amur-Tiger waren um 1940 bereits so gut wie ausgestorben – nur schätzungsweise 30 Tiere waren den Jägern entkommen. Dank der Bemühungen in der ehemaligen Sowjetunion sowie eines 1993 vom WWF Deutschland ins Leben gerufenen Schutzprojekts erholte sich der Bestand auf etwa 450 Tiere. Der Amur Tiger (Panthera tigris altaica) wird auch Sibirischer Tiger genannt und ist der größte Vertreter unter den Tigern.

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Die Männchen werden bis zu 300 Kilogramm schwer und messen von der Schwanzspitze bis zu den Schurrhaaren zum Teil mehr als drei Meter. Die Tiere sind vor allen Dingen wegen der Nachfrage nach Tigerknochen in der traditionellen asiatischen Medizin und wegen ihres Fells begehrt. Die Jagd auf sie ist seit 1947 verboten.

(WWF, 11.02.2005 – DLO)

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