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Astronomie

Titan gibt Geheimnisse preis

Max-Planck-Forscher lieferten "Sehnerv" und "Netzhaut" der "Huygens"-Kamera

Die ESA hat rund eine Woche nach der Huygens-Landung auf dem Titan für den 21. Januar 2005 erste Ergebnisse der Mission nach einer vorläufigen Datenanalyse angekündigt. In den ersten drei Stunden und 44 Minuten hatte die Sonde mehr als 474 Megabites an Daten über die Atmosphäre und die Oberfläche des Titans geliefert.

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Wie die Wissenschaftler bereits feststellen konnten, steigt beispielsweise die Methankonzentration von der Troposphäre bis zur Oberfläche des mysteriösen Saturnmondes stetig an. Darüber hinaus wurden in einer Höhe von 20 Kilometern Methanwolken entdeckt. In Bodennähe wiesen die Messungen der Sonde Nebel aus Methan oder Äthan nach.

Auch am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS)) hat ein Team von Wissenschaftlern und Ingenieuren hat inzwischen damit begonnen, die ersten Bilder und Spektren von der am 14. Januar 2005 auf Titan gelandeten Sonde zu analysieren. „Sehnerv“ und „Netzhaut“ des Kamerasystems DISR an Bord der ESA-Raumsonde „Huygens“, das die spektakulären Bilder von der Oberfläche des Saturnmondes Titan lieferte und damit Geschichte schrieb stammen vom MPS.

„Das Licht, das für die Aufnahmen auf Titan zur Verfügung steht, ist mit einer Vollmondnacht auf der Erde vergleichbar. Dennoch konnten wir in einem internationalen Team eine Kamera entwickeln, die diese Bilder geliefert hat“, sagte MPS- Wissenschaftler Rainer Kramm begeistert. In den aufgenommenen Daten sind auch Farbinformationen der Bilder verfügbar. Zurzeit wird noch daran gearbeitet, diese Farbinformation in die Bilder zu integrieren. Die Farbe orange weist dabei auf die Zusammensetzung der Aerosole, die so genannten Tholins in der Titanatmosphäre hin, die hauptsächlich aus Stickstoff und Methan besteht.

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Auf einem dieser Bilder sind Brocken von mehreren Zentimetern Größe zu sehen, die nach den ersten Abschätzungen vorwiegend aus Eis bestehen. Insgesamt wurden etwa 350 Bilder vom Titan übertragen. Ihre Auswertung wird Monate dauern. Die beteiligten Wissenschaftler erhoffen sich daraus vor allem Antworten auf die Frage, wie die dichte Atmosphäre auf dem Saturnmond entstanden ist. Denn es ist die einzige dichte Atmosphäre eines Mondes im gesamten Sonnensystem.

(MPG, ESA, 19.01.2005 – DLO)

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