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Umwelt

Landnutzung aus dem All beobachtet

Europaweites Informationssystem nutzt Satellitendaten zur Bewertung des Umweltzustands ^

In welchem Ausmaß verändern sich die vom Menschen genutzten Flächen in Europa? Welcher Belastung sind Mensch und Umwelt durch die Art und Weise der Inanspruchnahme von Flächen ausgesetzt? Zur Klärung dieser und anderer Fragen sind Landnutzungsdaten aus Satellitenaufnahmen ein wichtiges Hilfsmittel.

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Erstmalig wurden dafür um das Jahr 1990 die Satellitendaten in Europa ausgewertet. Jetzt liegen auch aktuelle Vergeleichsdaten vor. Sie basieren auf Satellitenaufnahmen aus dem Jahr 2000 und machen deutlich, welche Veränderungen sich in diesen zehn Jahren sowohl in Europa als auch in Deutschland vollzogen haben, wie zum Beispiel der anhaltende Trend der Flächenversiegelung in den Außenbereichen der Städte oder Renaturierungsmaßnahmen in Tagebaugebieten.

Mit dem Projekt CORINE [Coordinated Information on the Environment] Land Cover 2000 – gefördert durch die Europäische Union und die Europäische Umweltagentur gemeinsam mit den Mitgliedstaaten – steht jetzt ein Informationssystem zur Landnutzung und deren Änderung zur Verfügung. Die Satellitenfernerkundung ist hierbei erfolgreich für die Erstellung dieser europaweit harmonisierten, digitalen Kartierung genutzt worden.

Landnutzung als Kenngröße für Umweltbelastung

Die Landnutzung ist eine entscheidende Kenngröße für die Bewertung der Umweltbelastungen in der Folge menschlichen Handelns. Dünge- und Pflanzenschutzmittel gelangen auf Äcker und Wiesen und beeinflussen die Qualität von Gewässern, Böden und Luft. Abbauflächen und Deponien belasten vorwiegend deren nähere Umgebung. Aber auch großräumige, grenzüberschreitende Umweltwirkungen über Luft und Wasser hängen in starkem Maße von der Landnutzung und den unterschiedlichen Aufnahme- und Umsetzungseigenschaften der betrachteten Ökosysteme ab.

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In den 90er Jahren wurde europaweit eine erste Bestandsaufnahme der Bodennutzung auf Basis von Satellitenbildern erstellt. Mit der nun erfolgten harmonisierten Kartierung der Landnutzung für Deutschland steht den Umweltbehörden und Planern nach zehn Jahren eine aktualisierte Datenbasis zur Analyse der Veränderungen zur Verfügung.

Die Grundlage bildeten Aufnahmen der Erdbeobachtungssatelliten

Landsat-5 und Landsat-7, die nach abgestimmter Methodik interpretiert wurden. Von den europaweit vorkommenden 44 Landnutzungsklassen – wie Siedlungsflächen, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Wald und naturnahe Ökosysteme sowie Feuchtgebiete und Wasserkörper – sind in Deutschland 37 Kategorien vertreten, die wichtig für den Umweltschutz und den Naturhaushalt sind. So lassen sich sowohl Informationen über die Eigenschaften und räumliche Verteilung der schützenswerten naturnahen Ökosysteme als auch gesundheitsrelevante Kriterien herleiten.

(Umweltbundesamt, 22.12.2004 – NPO)

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