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Astronomie

Planeten wachsen im Labor

Entstehungsmechanismen im Experiment nachvollzogen

Planeten © NASA

Wann und wie genau ist unser Sonnensystem entstanden? Wie konnten aus kleinsten Staubteilchen die Sonne und die Planeten entstehen? Um den Antworten auf diese Fragen auf die Spur zu kommen, gehen deutsche Forscher jetzt ganz neue Wege: Sie beobachten im Experiment, wie winzige Staubpartikel in der Schwerelosigkeit aufeinander einwirken und unter welchen Bedingungen sie zu größeren Gebilden anwachsen.

Rund um den Globus arbeiten Wissenschaftler an Fragen zum Ursprung des Sonnensystems. Obwohl sie in den letzten Jahrzehnten mithilfe von modernen Beobachtungsmethoden und erfolgreichen Weltraummissionen enorme Fortschritte gemacht haben, sind noch immer viele Teilaspekte unerforscht.

Etwa neun Milliarden Jahre nach dem Urknall ist das Sonnensystem aus einem Gemisch von Gas und nur tausendstel Millimeter großen Staubpartikeln entstanden. Die Zusammenballung der Staubteilchen zu etwa faustgroßen Objekten lässt sich wissenschaftlich bereits gut nachvollziehen.

Wie aber diese Klumpen weiter anwachsen, ist für die Forscher noch immer rätselhaft. „Erst bei Körpern ab einem Durchmesser von etwa einem Kilometer beginnt die Schwerkraft wirksam zu werden, so dass dann immer mehr Teilchen von diesem Körper angezogen werden. Auf diese Weise entstehen schließlich die riesigen Planeten“, erläutert Prof. Jürgen Blum vom Institut für Geophysik und Extraterrestrische Physik der Technischen Universität Braunschweig. „Aber wir wissen so gut wie nichts darüber, was passiert, bevor diese ‚kritische Masse‘ überschritten ist.“

Indem er die Entstehungsgeschichte unseres Sonnensystems unter Laborbedingungen nachstellt, will der Braunschweiger Forscher diese Wissenslücke schließen. Eigens zu diesem Zweck hergestellte Teilchen werden dazu auf so genannten Parabelflügen der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und im neu ausgebauten Fallturm der Universität Bremen der Schwerelosigkeit ausgesetzt. Neben Blum und seinem Team geht weltweit nur eine weitere Forschergruppe diesen Weg: Kollegen in Münster, mit denen das Institut der TU Braunschweig eng zusammenarbeitet.

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(Technische Universität Braunschweig, 20.12.2004 – NPO)

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