Auch an der Landestelle des NASA Mars-Rovers „Spirit“ hat das Mössbauer Spektrometer MIMOS II jetzt früher vorhandene größere Wasservorkommen auf dem Mars nachgewiesen. So weist die Existenz des Eisenoxides „Goethit“ darauf hin, dass in diesem Gebiet des Mars, dem Krater Gusev, einst Wasser vorhanden war.
Die neuesten Ergebnisse der NASA-Marsmission wurden auf der Tagung der „American Geophysical Union“ (AGU) in San Francisco, Kalifornien, vorgestellt. Klingelhöfer und seine Gruppe haben damit wiederum wesentlichen Anteil daran, das Vorkommen von flüssigem Wasser in der frühen Geschichte des Roten Planeten nachzuweisen.
Das Mineral Goethit (a-FeOOH), nachgewiesen durch MIMOS II in den Hügeln „Columbia Hills“, nahe der Landestelle von „Spirit“, bildet sich nur unter Mitwirkung von Wasser. Es wurde beim Aufstieg von Spirit in die „Columbia Hills“ gefunden, in einer Gesteinsformation, die den Namen „Clovis“ erhielt. Neben Goethit hat MIMOS II auch das Eisen-Mineral Hämatit nachgewiesen, das sich sowohl in Gegenwart von Wasser bilden, aber auch durch Umwandlung von Goethit entstehen kann. Goethit wurde nach dem Schriftsteller und Naturwissenschaftler Johannes von Goethe benannt (Minister für Bergbau in Weimar).
Das Mössbauer-Spektrometer MIMOS II der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist an dem robotischen Arm der Rover montiert. Es ermöglicht erstmals die direkte Untersuchung und Bestimmung von eisenhaltigen Gesteins- und Boden-proben auf dem Mars und erlaubt dadurch Rückschlüsse auf frühere mögliche Wasseraktivitäten auf dem Planeten. Gefördert wird das Projekt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn.
(idw – Universität Mainz, 14.12.2004 – DLO)